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Der Waldtroll

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Language: English Stories | Deutsche Geschichten
Consent: Noncon | Consensual
Length: Flash | Short | Medium | Long
LGBT: Lesbian | Gay | Trans
Theme: Gang Rape | Female Rapist | SciFi | Fantasy
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Irenova
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Posts: 29
Joined: Sat Jul 12, 2025 6:46 pm

Re: Der Waldtroll

Post by Irenova »

Kleiner Spoiler: in dem hier geteilten Abschnitt wird es zu keinerlei Vergewaltigungen kommen. Dieser Abschnitt hier soll einfach nur das Setting etwas vertiefen. Wem das also nicht so gefällt kann es einfach übergehen. Obwohl es schade währe.




Als Markus durch die Straßen radelte, lastete eine bleierne Schwere auf ihm. Der Winterabend hatte die Stadt in fahles Licht und klirrende Stille gehüllt. Der Schnee fiel in dichten Flocken, legte sich auf seine Jacke, schmolz auf seinem Gesicht – doch er spürte nichts. Kein Schmerz. Keine Kälte. Kein Triumph.

Sein Atem dampfte in der Luft, wurde vom Fahrtwind auseinandergerissen. Er hatte geglaubt, es würde sich anders anfühlen. Voller. Stärker. Richtig. Stattdessen herrschte in ihm eine Leere, die sich wie ein Echo in den Brustkorb fraß.

Die Tat lag hinter ihm. Alles war nach Plan verlaufen. Er hatte sie beobachtet, vorbereitet, den richtigen Moment gewählt. Sie hatte ausgesehen wie Ines. Fast. Doch jetzt, da alles vorbei war, fühlte es sich an wie ein schlechter Abklatsch. Eine Fälschung.
Nicht Ines.

Als er sein Haus betrat, zog er die Tür hinter sich zu, als würde er sich vor der Welt abschotten. Die Kälte wich aus den Gliedern, aber in ihm blieb es frostig. Er streifte die nassen Schuhe ab, ließ sie achtlos im Flur stehen. Alles an ihm wirkte routiniert – doch seine Bewegungen waren matt, schwer, fast ziellos.

Er setzte sich auf das Sofa, starrte auf den dunklen Bildschirm des Fernsehers, ohne ihn einzuschalten. Die Stille im Raum war erdrückend. Keine Geräusche. Keine Stimmen. Nur das stetige Ticken der Wanduhr, das wie ein Mahnruf durch seine Gedanken hämmerte.
„Es hätte perfekt sein sollen“, flüsterte er.

Aber es war es nicht gewesen.
Die Frau – ihr Gesicht, ihre Bewegungen – sie hatte ihn an Ines erinnert. Aber nur im Ansatz. Sie war nicht sie. Nicht das Lächeln. Nicht der Blick. Und vor allem: nicht das Gefühl.

Markus ließ sich tiefer in die Kissen sinken. Das Licht draußen war längst verblasst, und mit jeder Minute schien die Dunkelheit in ihm selbst dichter zu werden.

Er fühlte sich leer. Nicht erleichtert, nicht zufrieden – nur ausgelaugt. Eine stille Enttäuschung nagte an ihm, als hätte sein Innerstes erkannt, dass nichts ihn füllen konnte außer dem einen: Ines.

Der nächste Morgen begann wie jeder andere. Der Schnee lag tief, die Luft war klar, doch Markus nahm davon nichts wahr. Er arbeitete im Zoo, kehrte Gehege aus, fütterte Tiere, hörte das Lachen der Besucher aus der Ferne. Seine Kollegen warfen ihm wie üblich ihre abfälligen Sprüche zu. Doch heute war etwas anders in ihm.

Er war abwesend. Die Geräusche um ihn herum kamen gedämpft an, wie durch Watte. Seine Gedanken kreisten. Nicht um Schuld. Sondern um das Fehlen. Um das, was ihm genommen geblieben war.

Am Abend saß er wieder allein auf dem Sofa. Dieselbe Haltung, derselbe Blick. Doch diesmal griff er zur Fernbedienung. Seit einiger Zeit hatte er sich angewöhnt, regelmäßig die Nachrichten zu schauen. Nicht aus Interesse – sondern aus Kontrolle.

Er wollte sehen, ob etwas über ihn berichtet wurde.
Er zappte durch die Kanäle. Nichts. Wetter. Werbung. Dann: Nachrichten.
Die Moderatorin sprach mit ernster Stimme, sachlich, fast kühl.
„Und nun zu einer dringenden Warnung, die die Region Frankfurt betrifft.“

Markus richtete sich auf. Die Worte trafen ihn sofort.
„Die Polizei hat bestätigt, dass es in den letzten Monaten vier Übergriffe auf Frauen in den Wäldern rund um Frankfurt gegeben hat. Der Täter, der bisher nicht identifiziert werden konnte, soll in allen Fällen ein Betäubungsmittel benutzt haben.“

Ein kalter Schauer lief ihm über den Rücken – nicht aus Angst, sondern aus gespannter Erwartung.
„Die Polizei hat eine Sonderkommission eingerichtet. Die SEK wird den Stadtwald und umliegende Gebiete verstärkt überwachen. Ziel ist es, den Täter schnellstmöglich zu fassen.“

Auf dem Bildschirm erschien eine Karte mit roten Punkten. Die Tatorte.
Markus lehnte sich vor, starrte auf das Bild. Er kannte die Orte. Natürlich. Jeder Punkt war ein Teil von ihm.

Sein Herz schlug schneller. Die Worte „Sonderkommission“ und „intensive Fahndung“ wirbelten durch seinen Kopf – doch statt Panik fühlte er etwas anderes.
Ein leises Lächeln schlich sich auf seine Lippen.

Sie suchten. Und sie würden suchen. Doch sie würden ihn nicht finden.
Das falsche Phantombild. Die fehlerhafte Beschreibung. Sie suchten nach einem Phantom, das nicht existierte.

Er war nicht groß. Nicht breit. Nicht osteuropäisch.
Er war nichts, worauf ihre Systeme trainiert waren.

Als die Sendung zu anderen Themen überging, ließ Markus sich zurücksinken. Die Nachricht hatte ihn erregt – auf eine stille, finstere Weise.
Die Enttäuschung über die vergangene Tat war noch da, wie ein dumpfer Schmerz im Hintergrund. Aber sie wurde überlagert von etwas Neuem.

Von dem Bewusstsein, dass er ihnen immer einen Schritt voraus war.
Und von dem Entschluss, dass es noch nicht vorbei war.
Nicht aus Lust. Nicht aus Wut.
Sondern aus Korrektur.
Diesmal würde es anders laufen.
Diesmal würde es Ines sein.

Am nächsten Morgen betrat Markus den Zoo mit einer neuen, fast elektrischen Energie. Die Kälte des Wintermorgens schnitt ihm ins Gesicht, doch in ihm brodelte etwas Heißes, Pulsierendes. Die letzte Nacht hatte Spuren in den Nachrichten hinterlassen – Spuren, die nur er lesen konnte.

Eine Sonderkommission. Regionale Warnungen. Panik. Sie waren nervös. Und das bedeutete: Er hatte alles richtig gemacht.

Als er durch die Tür des Personalraums trat, spürte er es sofort. Die Atmosphäre war aufgeladen. Gespräche verstummten nicht, wie sonst, wenn er kam – sie wurden leiser, konspirativer. Seine Kollegen standen in kleinen Gruppen, eng zusammengerückt, die Gesichter ernst, die Stimmen gedämpft.

Markus hielt sich im Hintergrund, zog sich schweigend seine Arbeitsjacke über, nestelte an den Ärmeln, als würde er sich konzentrieren. In Wahrheit lauschte er jedem Wort.

„Hast du das gehört?“ Sarah Mayer rührte ihren Kaffee mit nervöser Hand, die Tasse klirrte leicht. „Der Typ im Wald… sie nennen ihn jetzt ‚den Waldtroll‘.“
Markus zuckte kaum merklich mit den Augenbrauen. Waldtroll.

Der Name war grotesk. Aber kraftvoll. Archaisch. Wie aus einem alten Albtraum gegriffen. Etwas, das man Kindern erzählte, damit sie bei Dunkelheit nicht in den Wald liefen. Und jetzt – war er dieser Schatten.

Ein Lächeln zuckte über seine Lippen, kaum sichtbar, verborgen im Kragen seiner Jacke.
„Was für ein Name“, murmelte Stephani, während sie sich eine Zigarette anzündete. „Irgendwie eklig. Aber auch treffend. Vier Frauen. Und jedes Mal verschwindet er wieder spurlos. Wie ein verdammter Geist.“

„Nicht mal ein Geräusch hinterlassen hat er“, sagte Jendrik und verschränkte die Arme. „Keine Zeugen, kein DNA, keine Videoaufnahmen. Einfach nichts. Wie aus dem Nichts gekommen und dann wieder weg.“

„Also ehrlich“, warf Sarah ein, „das ist doch kein Mensch mehr. Der Typ ist krank. Wer so was macht, hat doch nicht mehr alle Tassen im Schrank.“

„Ich hab gelesen, dass er den Frauen irgendwas gespritzt hat“, sagte Stephani leise. „Ein Betäubungsmittel. Die wachen irgendwo im Unterholz auf, völlig durchgefroren, mit Schrammen und Erinnerungslücken. Und niemand weiß, was genau passiert ist.“

Jendrik schüttelte den Kopf. „Der ist nicht nur krank. Der genießt das. Der spielt ein Spiel. Und wir alle sind seine Zuschauer.“

Markus spürte, wie seine Brust sich weitete. Jeder Satz ein Kompliment. Sie verstanden es nicht – aber sie bestätigten ihn. Die Angst in ihren Stimmen war Musik.

Er war eine Figur geworden. Kein Niemand mehr. Kein stiller Pfleger mit unscheinbarem Blick. Sondern ein Schatten, ein Phantom, ein Name, der flüsternd durch die Stadt ging.
Der Waldtroll.
Es war grotesk. Und gleichzeitig ein Ritterschlag.

Sie redeten über ihn, während er direkt neben ihnen stand. Sie sahen ihn nicht. Sahen durch ihn hindurch. Und das machte ihn stärker als je zuvor.

„Die Bullen kriegen den“, sagte Jendrik schließlich. „Ist nur eine Frage der Zeit. Wer so durchdreht, wird irgendwann unvorsichtig.“
„Glaubst du wirklich?“ fragte Sarah zweifelnd.
„Ganz ehrlich?“ Er beugte sich ein Stück vor. „Ich geb dem noch zwei Wochen. Dann hängen sie ihn an die Laterne. So was bleibt nicht lange unentdeckt.“

Markus nickte langsam, wie zustimmend. Aber in seinem Inneren kochte es – nicht vor Wut, sondern vor Hohn.
Zwei Wochen? Ihr habt nicht mal zwei Hinweise.
Er war ihnen nicht nur einen Schritt voraus – er tanzte längst auf einem anderen Spielfeld.
Und jetzt hatte er etwas, was ihm niemand mehr nehmen konnte: einen Namen. Einen Mythos.
Der Waldtroll.
Unfassbar. Unfassbar gut.

Die anderen lachten nervös, doch Markus spürte, dass die Faszination seiner Kollegen größer war als ihre Angst.

„Ich hab gestern die Nachrichten gesehen“, sagte Paul Müller, während er sich mit vollem Mund einen Donut in die Backe schob. Zuckerkristalle klebten an seinem Bart. „Die meinen, der Kerl… der Waldtroll… der plant das alles. Millimetergenau. Der weiß, was er tut.“

Markus ließ sich langsam an einen der Tische sinken, stellte seine Thermoskanne vor sich ab und sagte nichts. Er nickte nur leicht, als wäre das Thema für ihn nicht mehr als ein weiterer Klatsch aus den Nachrichten. Doch in seinem Inneren flackerte etwas auf – ein heißes, pulsierendes Gefühl zwischen Stolz und Macht.

Ja, dachte er. Ich weiß, was ich tue.
Er hörte Pauls Worte noch nachhallen. Perfekte Planung. Genau das war es, was ihn ausmachte. Nicht die Gewalt. Nicht die Tat an sich. Sondern die Kontrolle. Die Präzision. Das unsichtbare Wirken.

Sie sprachen über ihn, als wäre er ein Geist. Ein Rätsel, das selbst die Polizei nicht lösen konnte. Und während sie sich gegenseitig mit Halbwissen und Gerüchten fütterten, saß er mittendrin – ruhig, gelassen, beinahe fürsorglich wirkend, wie immer.


Der Tag verlief wie jeder andere. Markus reinigte Gehege, schob Mülleimer durch den Schnee und vermied es, mit zu vielen Leuten zu sprechen. Doch überall, wo er vorbeikam, hörte er ihre Stimmen. Fetzen von Angst, gespickt mit Unsicherheit.

„Ich hab meiner Tochter gesagt, sie soll abends nicht mehr allein in den Wald gehen darf.“
„Die Polizei patrouilliert jetzt öfter im Stadtwald. Aber das bringt auch nichts, wenn der Typ schlau ist.“
„Ich trau mich gar nicht mehr joggen zu gehen…“

Markus sog die Worte auf wie warmer Dampf an einem kalten Tag. Es war nicht nur Angst – es war Respekt. Unfreiwillig, unausgesprochen, aber echt.

Später, beim Säubern des Waschbärgeheges, hörte er, wie eine junge Mutter mit ihren Kindern stehen blieb. Ihre Stimme war gedämpft, doch die Sorge in ihrem Ton war deutlich.
„Ich geh nicht mehr allein joggen“, sagte sie, während sie ihrem Kind die Mütze zurechtrückte. „Man weiß nie, wo der Typ auftaucht. Das ist echt gruselig.“

„Ja, ich hab meinem Mann gesagt, ich geh nur noch, wenn er mitkommt“, erwiderte ihre Freundin. „Die sagen, der kommt immer aus dem Nichts. Einfach so – zack, ist er da.“

Markus biss sich auf die Lippen, spürte, wie das Lächeln in ihm aufstieg wie ein dunkles Feuer. Sie hatten keine Ahnung. Keine Spur. Und doch veränderte er ihre Gewohnheiten, ihren Alltag, ihre Freiheit.

Er war eine Idee geworden.
Ein Mythos.
Ein unsichtbarer Druck auf ihren Schultern, selbst an Tagen, an denen er nur Müll einsammelte und Tierfutter verteilte.
Sie lebten ihr Leben – aber unter seinem Schatten.
Und das war es, was ihn mit Stolz erfüllte. Nicht der primitive Impuls, nicht der Moment selbst – sondern die Nachwirkung. Die Angst, die blieb, obwohl er längst weitergegangen war.
Der Waldtroll.
Ein Name, ein Flüstern, ein Geist im Winter.
Und er war es, der ihn zum Leben erweckt hatte.


Am zweiten Tag nach der Nachrichtensendung war der Zoo erfüllt von einem neuen Gesprächsthema – dem Waldtroll. Die Medien hatten den Namen übernommen, und plötzlich hielt sich jeder für einen Experten. In der Kantine, auf den Wegen zwischen den Gehegen, selbst beim Füttern der Tiere – überall wurde geraunt, spekuliert, diskutiert.

Im Personalraum hatte sich eine kleine Gruppe um den Tisch versammelt. Paul Müller, die Zeitung weit aufgeschlagen in der Hand, las mit theatralischer Stimme vor:
„‚Der Waldtroll treibt weiter sein Unwesen. Die Polizei vermutet, dass er seine Taten sorgfältig plant und seine Opfer über längere Zeit ausspäht.‘“

„Also ein verdammter Psycho-Stalker“, murmelte Jendrik und schnaubte verächtlich. „Sitzt irgendwo in den Büschen, sabbert sich in die Hose und wartet auf die Dunkelheit. Kranker Wichser.“

„Aber dumm ist er nicht“, warf Stephani ein, während sie sich auf die Fensterbank setzte. „Vier Frauen – und keine Spur. Der Typ weiß genau, was er tut.“

„Trotzdem irre“, sagte Sarah mit einem schiefen Blick. „Wer sowas plant, Tag für Tag… der ist doch jenseits von allem, was noch menschlich ist.“

Markus saß abseits in einer Ecke, ein Becher schwarzer Kaffee vor sich. Er sagte nichts, bewegte sich kaum, aber seine Ohren waren auf jedes Wort geschärft. Die Mischung aus Abscheu und verstohlener Bewunderung lag wie ein bittersüßer Film über dem Gespräch.

Und dann kam der Moment.
Jendrik lehnte sich plötzlich in seine Richtung, ein schiefes Grinsen im Gesicht.
„Was meinst du, Herr Wolf?“ fragte er laut, die Stimme durchdringend. „Du bist doch auch so’n stiller Beobachter. Ruhig, unauffällig, nie ein Wort zu viel… Du bist doch genau der Typ, der nachts durch den Wald schleicht, oder?“

Ein kurzes, schäbiges Lachen ging durch den Raum. Stephani schüttelte grinsend den Kopf, Sarah verzog das Gesicht.

„Passt schon zu ihm“, sagte Paul mit vollem Mund. „Kein Wunder, dass der keine Freundin hat. Wahrscheinlich füttert er im Keller Ratten und malt Landkarten vom Stadtwald.“

Markus’ Magen verkrampfte sich. Für einen Moment schien der Raum kleiner zu werden, stickiger. Seine Finger umklammerten den Becher fester, das Zittern in den Gelenken kaum zu kontrollieren. Sein Herz schlug zu laut. Zu schnell.

Haben sie etwas gemerkt? War das nur ein dummer Scherz? Oder…?

Ein stummer Sekundenbruchteil reichte aus, um einen Riss in seiner Fassade zu verursachen. Doch er zwang sich, tief durchzuatmen. Kontrolle. Ruhe. Maske aufsetzen.

Dann hob er langsam den Blick. Sein Gesicht ruhig. Die Stimme kontrolliert.
„Ich denke, der Mann ist gefährlich. Und ich hoffe, sie finden ihn schnell. Es gibt schon genug Chaos in der Welt.“

Die Worte kamen klar, ohne Schwäche. Keine Regung im Gesicht. Keine Spur von Unsicherheit.
Ein kurzes, zustimmendes Nicken ging durch die Runde. Niemand schien etwas bemerkt zu haben – oder sie wollten es nicht.

Das Thema versandete, und die Aufmerksamkeit verlagerte sich auf ein anderes Gesprächsthema – das neue Faultiergehege, irgendein kaputter Transporter.

Doch Markus saß noch lange still da.
Sein Atem hatte sich wieder beruhigt, aber das Beben in seinem Inneren klang nur langsam ab. Für einen Moment hatte ihn das Wort getroffen wie ein Schuss aus dem Nichts.
Der Waldtroll.
Sie hatten ihn im Visier gehabt – wenn auch nur im Spaß.
Aber Spaß war gefährlich.
Und Spaß kam oft der Wahrheit zu nahe.

Als Markus an diesem Abend nach Hause kam, machte er es sich auf dem Sofa bequem und schaltete die Nachrichten ein. Es war beinahe ein Ritual geworden, den Berichten über sich selbst zuzuhören.

„Die Suche nach dem Waldtroll geht weiter“, sagte die Nachrichtensprecherin mit ernster Miene. „Die Polizei bittet um Hinweise aus der Bevölkerung und warnt Frauen, allein im Wald unterwegs zu sein. Die Sonderkommission, die extra für diesen Fall eingerichtet wurde, arbeitet mit Hochdruck an der Aufklärung der Taten.“

Markus lehnte sich zurück und lächelte. Sie konnten suchen, so viel sie wollten. Niemand würde ihn finden.
„Der Waldtroll“, murmelte er leise vor sich hin, als die Sendung weiterlief. „Klingt doch gar nicht so schlecht.“
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Irenova
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Joined: Sat Jul 12, 2025 6:46 pm

Re: Der Waldtroll

Post by Irenova »

Spoiler hier immer noch. aber keine Angst es geht blad wieder los.



Markus saß in seinem dunklen Wohnzimmer, die Vorhänge zugezogen, der Fernseher stummgeschaltet. Auf dem Couchtisch vor ihm lagen die Überreste eines hastig gegessenen Abendessens, daneben eine zerknüllte Zeitung. Die Schlagzeile sprang ihm ins Auge:

Seit Tagen spürte Markus, wie die Lage sich zuspitzte. Die Berichterstattung über den „Waldtroll“ hatte zugenommen, und die Polizei war nicht länger hilflos. Sie forderten Hinweise aus der Bevölkerung und hatten zusätzliche Streifen in den betroffenen Gebieten eingesetzt. Die Vorstellung, dass sein Bild – oder das, was die Opfer und Zeugen glaubten, gesehen zu haben – an jeder Straßenecke hängen könnte, ließ seine Gedanken rasen.

Doch etwas anderes bereitete ihm größere Sorgen: Das Betäubungsmittel, das er aus dem Koffer des Tierarztes gestohlen hatte, ging zur Neige.

Markus war vorsichtig gewesen. Jede Tat hatte er geplant, jede Bewegung durchdacht. Doch jetzt, wo die Aufmerksamkeit der Polizei und der Medien immer intensiver wurde, nagte die Angst an ihm. Seine Schritte, seine Routine – alles fühlte sich plötzlich auffällig an, als könnte jeder ihn durchschauen.

Im Zoo war es nicht besser. Die Gespräche der Kollegen drehten sich immer wieder um den Waldtroll. Jendrik hatte einen Witz darüber gemacht, dass Markus durch seine ruhige Art genau der Typ für so etwas sein könnte. Auch wenn es als Scherz gemeint war, hatte es Markus getroffen wie ein Schlag.

Markus wusste, dass er ohne das Betäubungsmittel nicht weitermachen konnte. Es war ein essenzieller Teil seines Plans – ohne es war die Kontrolle, die er über seine Opfer hatte, nicht mehr gegeben. Doch der Vorrat, den er aus dem Koffer des Tierarztes entnommen hatte, reichte vielleicht noch für ein oder zwei Einsätze. Danach würde er handeln müssen.

Die Idee, sich neues Betäubungsmittel zu beschaffen, machte ihn nervös. Es war kein Produkt, das man einfach so im Laden kaufen konnte. Er konnte nicht riskieren, verdächtig zu wirken. Markus’ Gedanken rasten.

Markus überlegte, ob er einen Weg finden könnte, erneut an die Vorräte des Tierarztes zu gelangen. Doch das Risiko war hoch. Der Koffer wurde mittlerweile sicher verwahrt, und ein zweiter Diebstahl könnte Aufmerksamkeit erregen.
Markus dachte daran, ob es möglich war, das Betäubungsmittel online zu finden. Das Darknet war ein vager Begriff für ihn – er hatte es nie benutzt, doch er wusste, dass dort alles erhältlich war. Allerdings hatte er keine Ahnung, wie er Zugang dazu bekommen konnte, ohne Spuren zu hinterlassen.
Ein weiterer Gedanke war, ob er etwas anderes verwenden konnte. Ein improvisiertes Mittel – etwas aus der Drogerie oder Apotheke, das ähnliche Effekte hervorrufen könnte. Er begann, eine Liste von Möglichkeiten in seinem Kopf durchzugehen: Schlaftabletten, Beruhigungsmittel, vielleicht sogar Alkohol in Kombination mit anderen Substanzen.

Während Markus all diese Optionen abwägte, fühlte er, wie die Anspannung in ihm wuchs. Er hatte das Gefühl, in einer Falle zu sitzen. Die Polizei wurde immer präsenter, die Vorräte gingen aus, und gleichzeitig konnte er den Drang nicht unterdrücken, weiterzumachen.

Er verbrachte Stunden vor seinem Computer, suchte nach Informationen, ohne dass es ihn wirklich beruhigte. Sein Herz klopfte schneller, das schwache Licht des Bildschirms erhellte sein Gesicht. Seine Suchanfragen waren ziellos: „Betäubungsmittel online kaufen“, „Alternative zu Tierarzneimitteln“, „Darknet-Anleitung“. Doch je mehr er suchte, desto mehr wurde ihm klar, dass all diese Wege gefährlich waren. Jeder Schritt, der ihn an neues Material bringen könnte, trug das Risiko, Spuren zu hinterlassen – und Markus wusste, dass er sich keine Fehler erlauben durfte.

Draußen fuhr ein Auto vorbei, und sein Herz machte einen Sprung. Instinktiv stand er auf, ging zum Fenster und spähte durch einen schmalen Spalt in den Vorhängen. Nichts. Es war nur ein Nachbar, der heimkehrte.

„Ich werde paranoid“, murmelte Markus, während er sich zurück aufs Sofa sinken ließ. Doch die Anspannung ließ ihn nicht los. Die Medienberichte über den „Waldtroll“ wurden intensiver, die Polizeipräsenz wuchs, und er fühlte sich zunehmend eingekesselt.

Am nächsten Morgen im Zoo begegnete Markus Ines, die wie immer mit ihrem kleinen Sohn Leon zu Besuch kam. Sie war eine Konstante in seinem Leben, ein Lichtblick in der dunklen Welt, die er sich selbst geschaffen hatte.

„Guten Morgen, Herr Wolf!“ rief sie fröhlich, als sie ihn bei den Affengehegen entdeckte.
Markus wandte sich um und zwang sich zu einem Lächeln. „Guten Morgen, Frau Köhler. Und hallo, Leon! Wie geht’s euch beiden?“
Leon, der sich sofort auf Markus zubewegte, grinste breit. „Wir gehen zu den Affen! Sie sind meine Lieblinge!“
Ines lachte. „Ja, das erzählt er jedem. Es ist jedes Mal das Gleiche.“
Markus spürte, wie seine Anspannung für einen Moment nachließ. Ines hatte diese Art, ihn ruhig zu stimmen, ihn glauben zu lassen, dass er normal sein könnte – dass ein anderer Teil von ihm noch existierte.

„Vielleicht könnten wir mal zusammen die Affen füttern“, sagte Markus vorsichtig, während er einen Schritt näher trat. „Ich könnte euch hinter die Kulissen bringen. Leon würde das bestimmt gefallen.“
„Das wäre wirklich nett“, antwortete Ines mit einem warmen Lächeln. „Vielleicht irgendwann. Heute wollen wir aber nur ein bisschen schauen.“
„Natürlich, kein Problem“, sagte Markus, doch er konnte die Enttäuschung nicht ganz aus seiner Stimme verbergen.
Als Leon weiterlief, drehte sich Ines noch einmal zu Markus um. „Ich finde es wirklich schön, wie Sie sich um Leon kümmern. Er redet immer davon, wie lustig Sie sind.“
Markus fühlte, wie sein Gesicht heiß wurde. „Ich mag Kinder“, murmelte er. „Und Sie… Sie sind wirklich eine tolle Mutter.“
Ines lächelte. „Das ist nett von Ihnen.“ Dann lachte sie leise. „Aber ich glaube, er sieht Sie eher als seinen Lieblingszoo-Mitarbeiter.“

Später am Tag, vor dem Streichelzoo, stand Markus neben Ines. Der Geruch von Heu und der Laut von meckernden Ziegen schufen eine friedliche Szenerie, die jedoch in Markus’ Innerem das Gegenteil bewirkte. Er sah, wie Leon unbeschwert zwischen den Tieren lief, während Ines ihn aufmerksam im Blick behielt. Ihr Lächeln war warm, wie immer, und Markus fühlte eine vertraute Mischung aus Bewunderung und Sehnsucht.

Er atmete tief durch und beschloss, den Mut zu fassen. Dies war seine Chance.
„Frau Köhler“, begann er zögerlich, seine Stimme etwas unsicher. „Ich hoffe, das klingt nicht zu direkt, aber… vielleicht könnten wir mal einen Kaffee trinken? Nur wir beide. Es wäre schön, Sie besser kennenzulernen.“

Ines wandte sich langsam zu ihm um. Ihr Gesichtsausdruck zeigte Überraschung, aber keine Abweisung. Für einen Moment glaubte Markus, dass sie es in Betracht zog. Doch dann legte sich ein entschuldigendes Lächeln auf ihre Lippen.
„Das ist wirklich nett von Ihnen, Herr Wolf“, sagte sie sanft, „aber ich glaube, das wäre keine gute Idee.“
Markus’ Magen zog sich zusammen. Sein Atem stockte, und seine Gedanken begannen zu rasen.

„Oh, ich… ich verstehe“, sagte er schnell, bemüht, seine Enttäuschung zu verbergen. Er lächelte gezwungen, doch in seinem Inneren fühlte er, wie etwas in ihm zersplitterte.
„Es liegt nicht an Ihnen“, fügte Ines hinzu, ihre Stimme voller Mitgefühl. „Sie sind ein wirklich netter Mann. Aber ich habe einfach im Moment keinen Kopf für sowas. Leon nimmt all meine Zeit in Anspruch.“

Markus nickte stumm, unfähig, etwas zu erwidern. Er zwang sich, stehen zu bleiben, normal zu wirken, obwohl sein Inneres in Aufruhr war.
„Natürlich“, sagte er schließlich, seine Stimme leise und brüchig. „Das verstehe ich.“

Ines legte kurz eine Hand auf seinen Arm – eine kleine, unbedeutende Geste für sie, doch für Markus fühlte es sich wie ein Messerstich an.
„Ich hoffe, Sie nehmen es mir nicht übel“, sagte sie, bevor sie sich wieder Leon zuwandte, der begeistert eine Ziege fütterte.
„Nein, nein, natürlich nicht“, murmelte Markus. Doch seine Gedanken waren längst woanders.

Als Markus sich entfernte, fühlte er, wie eine Welle der Enttäuschung und Wut ihn überrollte. Die Ablehnung hallte in seinem Kopf wider, immer und immer wieder.
„Es liegt nicht an Ihnen.“ Die Worte klangen hohl. Er wusste, dass sie nicht ehrlich waren. Es lag an ihm. Es lag immer an ihm.
Ines hatte ihn freundlich abgelehnt, wie so viele Frauen vor ihr. Sie hatten ihm das Gefühl gegeben, dass er nicht gut genug war, dass er niemals in ihre Welt passen würde. Der Schmerz, den diese Momente in ihm auslösten, nagte an ihm, brachte alte Wunden zurück, die niemals verheilt waren.

Doch dann wanderten seine Gedanken in eine andere Richtung – dunkler, gefährlicher. Was, wenn sie das nächste Ziel wäre?
Der Gedanke war beunruhigend und aufregend zugleich. Sie war so perfekt, so genau das, wonach er suchte. Wenn sie nicht bereit war, ihm freiwillig nahe zu kommen, könnte er die Kontrolle übernehmen. Für einen Moment stellte er sich vor, wie es wäre: ihre überraschten Augen, ihr Widerstand, der schließlich nachgab.

Markus saß auf einer Bank in einer abgelegenen Ecke des Zoos. Die kalte Luft biss in sein Gesicht, doch er spürte sie kaum. Seine Gedanken rasten, chaotisch und doch von einer dunklen Klarheit durchzogen. Ines hatte ihn erneut abgelehnt. Höflich, freundlich – genau wie alle anderen zuvor. Doch es war nicht die Ablehnung selbst, die ihn quälte, sondern das, was sie symbolisierte: Er war unsichtbar, bedeutungslos.
„Es liegt nicht an Ihnen.“ Die Worte hallten in seinem Kopf wider, ein hohles Echo, das ihn fast zum Wahnsinn trieb. Sie lagen in einer Welt, zu der er keinen Zugang hatte, und Ines war der Inbegriff dieser Welt.
Doch etwas in ihm hatte sich verändert. Die alten Muster der Enttäuschung und Resignation verwandelten sich in etwas anderes. Ein neuer Gedanke keimte in ihm auf, klarer und bestimmter als zuvor: Ines sollte das nächste Opfer sein.

Markus spürte, wie eine Welle der Erleichterung durch ihn strömte, als dieser Gedanke Gestalt annahm. Es war, als hätte er endlich die Kontrolle zurückgewonnen, die ihm entglitten war, als sie ihn abgewiesen hatte.
Ines würde nicht mehr diejenige sein, die Entscheidungen traf. Er würde ihr zeigen, dass er existierte, dass er mehr war als der „nette Herr Wolf“ aus dem Zoo. Sie würde ihn nicht länger ignorieren können.
„Wenn sie mich nicht sehen will, werde ich dafür sorgen, dass sie es muss“, murmelte Markus leise vor sich hin.

Während Markus dort saß, begann er, die Details zu durchdenken. Er kannte Ines’ Gewohnheiten, ihre regelmäßigen Besuche im Zoo, ihre Spaziergänge im Park mit Leon. Er wusste, dass sie meistens alleine war, nur auf ihren Sohn konzentriert. Es war fast zu einfach.
Doch Leon war ein Problem. Markus wollte nicht riskieren, dass das Kind Zeuge wurde. Er würde einen Zeitpunkt finden müssen, an dem Ines allein war – ohne Ablenkung, ohne Schutz.
Sein Verstand begann zu arbeiten, methodisch und kalt. Er erinnerte sich an ihre Gespräche, an die Orte, die sie häufig besuchte. Der Park war eine Option, doch dort war die Gefahr, gesehen zu werden, zu groß. Der Zoo bot mehr Deckung, mehr Vertrautheit.
„Vielleicht im Streichelzoo“, dachte Markus. Es war abgelegen, und wenn er sie in einen Moment der Unachtsamkeit erwischte, könnte er handeln, bevor jemand Verdacht schöpfte.

Markus versuchte, die leise Stimme in seinem Inneren zu ignorieren, die ihm zuflüsterte, dass er eine Grenze überschritt, dass dies mehr war als ein weiterer Schritt in seinem dunklen Doppelleben. Doch er fand schnell eine Rechtfertigung.
„Sie hat mich gezwungen“, flüsterte er. „Sie hat mich ignoriert, mich abgelehnt. Sie hat nie gesehen, wer ich wirklich bin.“
Es war ein Gedanke, der ihn gleichermaßen beruhigte und antrieb. Die Vorstellung, Ines in einer Situation zu sehen, in der sie keine Kontrolle mehr hatte, wo er derjenige war, der die Entscheidungen traf, ließ ihn den Schmerz der Ablehnung vergessen.

Doch ein anderer Gedanke nagte an ihm: die Polizei. Der Druck wurde stärker, die Medienberichte über den „Waldtroll“ ließen nicht nach. Er wusste, dass jede weitere Tat ein Risiko war, besonders wenn sie jemandem galt, den er kannte. Doch der Drang, Ines zum Mittelpunkt seiner dunklen Fantasien zu machen, war stärker als die Angst vor Entdeckung.
„Ich bin zu gut, um erwischt zu werden“, sagte Markus zu sich selbst, während er sich von der Bank erhob.

Die restliche Schicht im Zoo verbrachte Markus damit, Ines aus der Ferne zu beobachten. Jedes ihrer Lächeln, jede ihrer Bewegungen vertiefte seinen Entschluss. Er würde warten, bis der perfekte Moment kam – ein Moment, in dem sie allein war, verletzlich und ohne Ausweg.
Als er an diesem Abend nach Hause ging, war Markus’ Plan bereits klar. Er würde Ines das nehmen, was sie ihm verweigert hatte: die Macht, die Kontrolle, die Aufmerksamkeit.
Und tief in seinem Inneren spürte Markus, dass dies seine ultimative Tat sein würde – eine Tat, die ihn unvergesslich machen würde.


Später am Nachmittag fand Markus sich im Personalraum des Zoos wieder, umgeben von seinen Kollegen, die wie immer über den „Waldtroll“ sprachen.
„Habt ihr gehört? Die Polizei hat die Streifen im Stadtwald verdoppelt“, sagte Sarah Mayer, während sie ihren Kaffee umrührte.
„Ja“, fügte Jendrik hinzu, „und sie denken, dass er noch mal zuschlagen wird. Die Frage ist nur, wann.“

Markus hörte zu, sein Gesicht ausdruckslos. Innerlich begann er jedoch, die Worte abzuwägen. Er wusste, dass sie Recht hatten. Der Drang, weiterzumachen, wurde immer stärker, doch die äußeren Umstände machten es schwieriger.
„Ich wette, die kriegen ihn bald“, sagte Paul Müller. „Keiner bleibt ewig unauffindbar.“
„Vielleicht ist er klüger, als wir denken“, erwiderte Stephani.
Markus senkte den Blick und ließ die Worte auf sich wirken. Klüger als sie denken. Das musste er sein.


Am Abend, zurück in seinem Haus, saß Markus wieder vor dem Fernseher und sah die neuesten Berichte. Die Polizei suchte weiter nach dem „Waldtroll“, und die Medien spekulierten über seine nächsten Schritte.
Er dachte an Ines, an ihre freundlichen Worte und die sanfte Art, mit der sie ihn zurückgewiesen hatte. Sie war ein Teil der Welt, die er sich wünschte, die er aber nie haben konnte.
Markus spürte, wie die Zerrissenheit in ihm wuchs. Einerseits wollte er normal sein, jemand, der lächelte und lachte, wie er es mit Ines tat. Andererseits wusste er, dass dieser Teil von ihm längst verloren war.
Er lehnte sich zurück und starrte an die Decke. Die Vorräte gingen zur Neige, die Gefahr wuchs – doch er wusste, dass er nicht aufhören konnte. Nicht jetzt.
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Irenova
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Re: Der Waldtroll

Post by Irenova »

Spoiler: jetzt geht es weiter, eventuell ist der Schluss etwas brutaler, also zumindest für meine Geschichten. also nur so al Warnung aber nein es kommt keiner um oder so.




Markus hatte sich in den letzten Tagen immer wieder vorgestellt, wie er Ines angreifen würde. Sie war ihm mehrmals im Zoo aufgefallen: selbstbewusst, wortgewandt, und mit einem Lächeln, das in seiner grauen Welt fast schmerzhaft hell wirkte. Doch es war nicht ihr Lächeln, das ihn anzog – es war ihre Stärke, die ihn reizte. Eine Frau wie sie war unerreichbar für jemanden wie ihn. Und doch brannte der Wunsch, sie zu besitzen, tief in ihm.
Er wusste, dass er vorsichtig sein musste. Die letzte Spritze aus dem Koffer war alles, was ihm blieb. Ein Fehler, und alles wäre vorbei. Deshalb beobachtete er Ines tagelang, suchte nach einer Gelegenheit, in der sie allein und ungeschützt war.

Ines hatte die Angewohnheit, nach Feierabend joggen zu gehen. Markus hatte das zufällig bemerkt, als er eines Abends länger im Zoo geblieben war. Als er dann mit seinen Fahrrad auf den Nachhauseweg war hatte er Ines bemerkt. Er beobachtete sie danach dann an mehreren Abenden, aus sicherer Entfernung, um ihre Gewohnheiten zu verstehen. Sie lief stets dieselbe Route, eine Strecke, die sie durch den Park und dann weiter in einen angrenzenden Wald führte. Die dichten Baumreihen dort verschluckten das letzte Licht der Dämmerung, und Markus hatte bemerkt, dass sie dort allein war. Niemand sonst joggte so spät, und der Weg schien ideal – keine Passanten, keine Überwachungskameras.


Markus hatte Ines tagelang beobachtet. Sie war immer pünktlich, eine Gewohnheit, die ihr zum Verhängnis werden könnte. Nach Feierabend joggte sie regelmäßig allein durch den Park, wo sie oft über einen schmalen, abgelegenen Pfad lief. Markus vermutete, dass sie die Ruhe suchte – ein perfektes Ziel, wie er fand. Niemand würde sie hier stören, und niemand würde ihn sehen.

An diesem Abend war die Luft kalt und feucht, und Nebel zog durch die Bäume. Markus stand in den Schatten gedrückt, die Spritze in der Hand, bereit, zuzuschlagen, sobald sie vorbeikam. Ihr Joggingroute führte sie direkt an seinem Versteck vorbei, und sein Herz begann schneller zu schlagen, als er ihre Schritte hörte.

Sie kam näher, das rhythmische Trommeln ihrer Schuhe wurde lauter. Er hielt die Luft an, die Spritze fest umklammert. Doch als sie fast an ihm vorbei war, blieb sie plötzlich stehen. Ihre Bewegungen waren abrupt, als hätte sie etwas gespürt. Sie sah sich um und bemerkte Markus im Schatten.

„Wer ist da?“ fragte Ines laut, ihre Stimme fest. Sie machte einen Schritt auf ihn zu, ihre Augen suchten die Dunkelheit. Markus erstarrte. Das war nicht Teil seines Plans. Sie sollte ihn nicht bemerken, bevor er sie überwältigen konnte.

„Kommen Sie raus!“ forderte sie, ihre Stimme jetzt schärfer. Sie wirkte nicht eingeschüchtert, sondern wütend. Markus wusste nicht, was er tun sollte. Wenn er jetzt angreifen würde, würde sie schreien, und vielleicht war doch jemand in der Nähe.

Langsam trat er aus dem Schatten, versuchte, unauffällig zu wirken. „Äh... nichts, ich wollte nur...“ Er stammelte, unfähig, einen klaren Satz zu formulieren.

Ines betrachtete ihn misstrauisch. „Herr Wolf?“ fragte sie schließlich und erkannte ihn. „Was machen Sie hier?“

Er öffnete den Mund, doch keine Antwort kam heraus. Seine Gedanken rasten. Sie wusste, wer er war. Wenn sie jemandem von diesem seltsamen Treffen erzählte, würde er auffallen.

„Das ist ein seltsamer Ort, um herumzustehen,“ sagte sie, ihre Stimme jetzt ruhiger, aber immer noch skeptisch. „Geht es Ihnen gut?“

Markus nickte hastig, murmelte etwas von einem Spaziergang und wich zurück. Ines beobachtete ihn noch einen Moment, dann zuckte sie die Schultern und lief weiter. Doch sie blickte sich ein paar Mal über die Schulter um, bis sie außer Sichtweite war.

Markus stand noch eine Weile regungslos da. Sein Puls hämmerte in seinen Ohren, und er spürte, wie der kalte Schweiß seinen Rücken hinunterlief. Das war knapp gewesen – zu knapp. Sie hatte ihn erkannt, und obwohl sie keinen Verdacht geäußert hatte, fühlte er sich durchschaut.

„Sie hätte schreien können,“ dachte er. „Oder die Polizei rufen.“ Doch sie hatte es nicht getan. Vielleicht hatte sie ihn wirklich nur für einen verwirrten Mann gehalten.
Doch Markus wusste, dass er jetzt kein Risiko mehr eingehen konnte. Ines war zu gefährlich. Er musste ein anderes Opfer finden – jemanden, der ihm völlig fremd war. Jemanden, der keine Verbindung zu ihm hatte.

Noch immer unter dem Eindruck der Begegnung mit Ines kehrte Markus nicht nach Hause zurück. Stattdessen irrte er durch die Straßen in der Nähe des Parks. Er suchte nach jemandem, der allein unterwegs war, jemandem, der ihm eine Gelegenheit bot, ohne erkannt zu werden.


Nach fast einer Stunde sah er sie: eine junge Frau, die allein auf einem Fahrrad unterwegs war. Sie trug eine Kapuze, die ihr Gesicht halb verdeckte, und fuhr langsam, als ob sie unsicher war, wohin sie wollte. Die Straßenlaternen warfen lange Schatten, und es war niemand sonst in der Nähe.

Die Nacht war kalt, die Straßenlaternen warfen flackernde Schatten über den Asphalt, die wie Krallen über den Boden schabten. Markus kauerte hinter einer zerfallenen Mauer, seine Hände feucht vor Schweiß, die Spritze in seiner Tasche ein kalter, harter Trost. Nach fast einer Stunde sah er sie: eine junge Frau, allein auf einem klapprigen Fahrrad, die Kapuze ihrer Jacke tief ins Gesicht gezogen. Sie fuhr langsam, unsicher, als würde die Dunkelheit sie verschlucken. Die Straße war leer, kein Auto, kein Passant – nur das leise Quietschen der Reifen und sein hämmernder Puls.

Markus’ Atem ging schneller, ein raues Keuchen, das in seiner Kehle brannte. Diesmal wird es richtig, dachte er, seine Finger umklammerten die Spritze, während er sich lautlos hinter ihr bewegte. Seine Augen fixierten ihren Rücken, die schmale Taille, die unter der Jacke hervorschaute. Die Seitenstraße, in die sie einbog, war ein schwarzer Schlund, die Gebäude schweigende Zeugen seiner Tat. Er wartete, bis sie an einer dunklen Ecke langsamer wurde, das Fahrrad wackelte leicht, als sie über einen Riss im Asphalt fuhr. Jetzt. Mit einem Satz sprang er vor, seine Hand packte ihren Arm, riss sie brutal vom Sattel. Ein scharfer Schrei zerschnitt die Stille, bevor er die Spritze an ihren Hals setzte. Der Kolben klickte, die Flüssigkeit schoss in ihre Ader, und ihr Körper erschlaffte, ihr Schrei erstickte in einem leisen Wimmern.

Markus’ Herz pochte wie ein Kriegstrommel, seine Hände zitterten vor Adrenalin. Er griff das Fahrrad, schleifte es hastig zu einem rostigen Müllcontainer in der Gasse. Mit einem dumpfen Krachen warf er es hinein, häufte zerknitterte Kartons, zerbrochene Bretter und stinkende Abfallsäcke darüber, bis das Rad unsichtbar war, verschlungen vom Müll. Niemand wird es finden, dachte er, seine Finger schmutzig vom Rost, sein Atem ein abgehacktes Keuchen. Dann wandte er sich der Frau zu, die reglos auf dem kalten Boden lag, das feuchte Laub unter ihr ein dunkles Bett.

Er zerrte sie tiefer in die Gasse, wo die Schatten dichter waren, das Licht der Laternen nur ein schwacher Schimmer. Der Boden war glitschig, das Laub schmatzte unter seinen Stiefeln. Markus kniete sich neben sie, seine Hände zitterten, als er die Kapuze zurückzog. Ihr Gesicht kam zum Vorschein: blass wie Porzellan, mit hohen Wangenknochen und vollen Lippen, die leicht geöffnet waren, als würde sie träumen. Ihre Augen waren geschlossen, umrahmt von dichten, dunklen Wimpern, die Brauen sanft geschwungen. Dunkelbraune Haare, nass vom feuchten Nebel, klebten an ihrer Stirn, verliehen ihr eine zerbrechliche Schönheit. Ihre Figur war schlank, die Hüften schmal, doch ihre Brüste voll, die sich unter der dünnen Jacke abzeichneten, ein Anblick, der Markus’ Blut in Wallung brachte. Er spürte die Hitze in sich aufsteigen, ein dunkler Rausch, der seine Gedanken verschlang.

Seine Finger griffen nach ihrer Jacke, die Knöpfe sprangen mit einem leisen Klicken auf. Darunter trug sie einen grauen Pullover, der an ihrer Haut klebte, und ein enges T-Shirt, das ihre Kurven betonte. Er zerrte den Pullover hoch, das T-Shirt riss mit einem scharfen Ratschen, als er es über ihren Kopf zog. Ihre Haut war kalt, Gänsehaut überzog ihren flachen Bauch, die Rippen zeichneten sich schwach ab. Seine Hände zitterten, als er die Träger ihres schlichten BHs herunterzog, das Kleidungsstück löste sich mit einem leisen Schnappen. Ihre prallen Brüste lagen frei, die Brustwarzen hart in der kalten Nachtluft, ein Anblick, der seinen Atem schneller gehen ließ. Er legte eine Hand auf ihre Brust, die Haut kühl und glatt, die Berührung wie ein Stromschlag, der seine Nerven entzündete.

Doch Markus war nicht zufrieden. Sein Blick wanderte weiter, und er griff nach der Hose, die sie trug. Die Jeans war eng, und er musste sich anstrengen, um sie ihr von den Hüften zu ziehen. Das leise Rascheln des Stoffes schien in der Stille der Nacht ohrenbetäubend. Schließlich lag sie nur noch in ihrer Unterwäsche vor ihm.

Markus zog die Unterwäsche der Frau langsam herunter, enthüllte ihre nackte Gestalt, die im schwachen Licht blass und verletzlich wirkte. Er kniete sich über sie, seine Hände streiften ihre Schenkel, ihre Hüften. Sein Atem wurde schwerer, und ein dunkles Verlangen trieb ihn voran.

Neugierig betrachtet er sein neues Opfer. Für seinen Geschmack war sie verunstaltet, sie hatte Tattoos überall an ihren Körper, an ihren Armen, Händen Hals und vor allem auf der Brust. Dazu ein kleines Gedicht auf den rechten Rippen. Und sie war überall mit Piercings zerstochen, die Nippel der Bauchnabel und die Schamlippen. Diese Frau hatte keine Gnade von ihm verdient, sie sollte froh sein das er sie sich ausgesucht hatte.

Seine Hand griff in seinen Schritt und begann an seinem Penis zu spielen. Es war nicht Ines und sie sah ihr nicht ähnlich. Seien Gedanken gereisten um Ines, er verfluchte sich das er seine letzte Spritze für dieses unvollkommene Wesen geopfert hatte.

Er spürte, wie seine Erregung langsam zunahm. Er spuckte sich in die Hand und rieb diese dann seine Opfer zwischen die Biene. Langsam drang er mit seinem Finger in sie hinein spielte mit den Ringen, die sie sich in ihre Schamlippen gestochen hatte, führte dann seinen Penis hinein. Seien Stöße wurden immer heftiger und schneller, er begann zu stöhnen, legte seine linke Hand auf ihre Brust und drückt vor Erregung zu. Mit einem heftigen Grunzen spritze er sein Sperma tief in sein Opfer hinein. Als er sich dann aus ihr zurückgezogen hatte, betrachtet er sein Opfer noch einmal genau. Ihn packte die Neugierte, er wollte wissen wie viel so eine Schamlippe aushalten würde. Er griff nach den Ringen und zog mit einen schnellen kräftigen ruck daran. Wie gedacht rissen sie aus und Blut bildete sich auf ihrer Haut und begann zu rinne und tropfte auf den feuchten Boden. Doch dies ging ihn zu schneller, ihre Nippel sollten mehr aushalten und so nahm er beide Piercings ihre Nippel in je eine Hand und zog ihre Titten nach oben. Ihre Haut heilt den druck stand und er zog fester daran.

Immer mehr überkam ihn der Rausch an den Piercings zu zerren und biss ihre schließlich in die Brust. Dann riss er seinen Kopf mit voller gewallt zurück und sieh da das Piercing zerriss ihre Brustwarze. Markus überkam ein Gefühl der absoluten Kontrolle, er fühlt sich stark, ja männlich. Er schmeckte das Blut in seinem Mund und dieses Gefühl überwältigte ihn. Noch einmal betrachtete er sein Werk und war stolz auf das was er geschaffen hatte.
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Blue
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Re: Der Waldtroll

Post by Blue »

Wieder eine gute Fortsetzung. Auch wenn das Opfer, das er anstelle von Ines vergewaltigt, zum Schluss ordentlich leiden muss.
Aber da seine Gedanken immer noch bei Ines sind, wird es sicher noch mindestens eine Fortsetzung geben. Bin gespannt, was Markus noch so einfallen wird. Vor allem, weil er jetzt ja keine Spritzen mehr hat.
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Blue
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Re: Der Waldtroll

Post by Blue »

@Irenova
Schade, dass es noch keine Fortsetzung gibt.
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Irenova
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Re: Der Waldtroll

Post by Irenova »

Markus wachte am nächsten Morgen auf, das graue Licht des Winterhimmels fiel durch die dicken Vorhänge seines Schlafzimmers. Der Wecker zeigte 5:45 Uhr, und er fühlte sich wie erschlagen. Die Erinnerungen an das Wochenende schwebten wie Nebel in seinem Kopf – schwer, beklemmend, aber auch erfüllt von einer dunklen Befriedigung.
Mit einem müden Seufzen zog er sich an, machte sich schnell einen Kaffee und verließ das Haus. Auf dem Weg zum Zoo hatte er das Gefühl, die Welt würde ihn beobachten. Jeder Passant, jede Bewegung in der Ferne ließ ihn zusammenzucken. Doch als er durch das Tor des Zoos fuhr, kehrte die gewohnte Monotonie zurück.
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Kaum hatte Markus den Personalraum betreten, wurde er bereits von Jendrik ins Visier genommen, der lässig gegen die Spinde gelehnt stand. „Na, Herr Wolf! Wieder bereit, die großen Taten des Tages zu vollbringen?“ Seine Stimme triefte vor Ironie, und das unvermeidliche Grinsen breitete sich über sein Gesicht aus.
„Der Dreck ruft schon nach dir, oder? Du bist doch unser Spezialist für glänzende Gehege und glänzende Schuhe – falls du heute mal wieder reintrittst!“ Der letzte Satz brachte ein Lachen von Sarah und Stephani ein, die in der Nähe standen und sich unterhielten. Markus sagte nichts, spürte aber, wie sich alle Blicke auf ihn richteten. Das Brennen in seinem Gesicht verriet ihm, dass er rot geworden war.
„Schon gut, schon gut“, setzte Jendrik nach und klopfte Markus gönnerhaft auf die Schulter, als er sich an seinen Spind begab. „Du wirst das schon hinkriegen, Meister Wolf. Niemand reinigt Elefantenhaufen so professionell wie du.“
Markus presste die Lippen zusammen, zog sich seine Arbeitskleidung über und verließ den Raum, ohne ein Wort zu verlieren.
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Am Elefantengehege angekommen, wartete bereits Paul Müller auf ihn. Er stand breitbeinig da, die Arme verschränkt, und hielt eine Schaufel in der Hand. Sein Gesicht war ernst, doch in seinen Augen blitzte ein Funken von Belustigung.
„Morgen, Wolf,“ begann Paul mit übertrieben ernster Stimme. „Hier ist dein Werkzeug für die heutige Mission. Viel Erfolg mit den Haufen. Pass nur auf, dass du nicht selbst reinfällst.“
Bevor Markus reagieren konnte, lachte Paul laut los. „Ach, was sag ich – du schaffst das schon. Ein Profi wie du hat doch den Dreh raus!“
Von irgendwo hinter ihm hörte Markus Jendrik rufen: „Aber nicht zu viel Spaß dabei, Herr Wolf! Wir brauchen dich heute noch lebendig!“ Wieder brach Gelächter aus.
Markus atmete tief durch, griff nach der Schaufel und ging wortlos an die Arbeit. Sein Magen zog sich zusammen, doch er versuchte, die Worte und das Gelächter auszublenden. Die Demütigungen waren nichts Neues – aber das machte sie nicht weniger schmerzhaft.

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Während Markus das Gehege reinigte, spürte er plötzlich, wie sein Fuß auf etwas Weichem ausrutschte. Bevor er reagieren konnte, verlor er das Gleichgewicht und landete rücklings im Elefantendung. Ein platschendes Geräusch und der üble Geruch ließen keinen Zweifel daran, was passiert war.
„Oh mein Gott, Wolf!“ Jendrik stand am Rand des Geheges und hielt sich vor Lachen den Bauch. „Das ist ja noch besser als erwartet!“ Die anderen Kollegen, die sich in der Nähe befanden, liefen herbei und sahen die Szene. Lachen erfüllte die Luft, und selbst Thomas Müller, sein Vorgesetzter, schüttelte den Kopf mit einem schiefen Lächeln.
Markus versuchte, aufzustehen, doch die rutschige Oberfläche machte es ihm schwer. Er musste sich an der Schaufel abstützen, und der Mist klebte an seiner Kleidung. „Könnte mir mal jemand helfen?“ fragte er, doch niemand reagierte. Stattdessen machten sie Fotos und tauschten scherzhafte Bemerkungen aus.
Der Vorfall im Elefantengehege ließ Markus den ganzen Tag nicht los – und seine Kollegen taten ihr Übriges, um sicherzustellen, dass er es auch nicht vergaß.
Als Markus mit dem Müllwagen über das Gelände fuhr, lehnte sich Sarah mit verschränkten Armen an einen Zaun und grinste ihn an. „Hey, Wolf! Vorsicht, wo du hintrittst, ja? Nicht, dass du gleich nochmal baden gehst!“
Markus schüttelte nur den Kopf, sagte nichts und fuhr weiter. Doch kaum war er ein Stück entfernt, hörte er Jendrik, der lauthals hinterherrief: „Vielleicht sollten wir ihm Schwimmflügel besorgen! Für alle Fälle!“
Das Gelächter war unüberhörbar, und Markus’ Hände verkrampften sich am Lenker des Müllwagens.
Später, in der Mittagspause, hoffte Markus, in der Kantine etwas Ruhe zu finden. Er setzte sich an einen Tisch in der hintersten Ecke, starrte auf seinen Teller mit dem zähen Gulasch und versuchte, die Gespräche um ihn herum zu ignorieren. Doch das war leichter gesagt als getan.
„Ey, hast du das Foto gesehen?“ fragte Jendrik, während er sein Handy aus der Tasche zog und es Stephani zeigte. „Hier, guck mal – Wolf im Elefantensumpf! Sieht aus wie ein modernes Gemälde, oder?“
Stephani prustete los. „Oh mein Gott, Jendrik, das darfst du nicht posten! Obwohl… das würde echt viral gehen.“ Sie grinste breit und reichte das Handy an Paul weiter.
„Ich wette, das wird das neue Titelbild für den Jahresrückblick“, fügte Paul trocken hinzu, während er das Bild begutachtete. „‚Höhepunkte des Jahres‘ – und Wolf mitten im Mist. Genial.“
„Das würde perfekt auf einen Kalender passen“, sagte Sarah, die gerade mit ihrem Tablett vorbeiging. „Für jeden Monat ein Bild von Wolf, wie er irgendwo reinfällt.“
Das Gelächter wurde lauter, und Markus fühlte, wie seine Wangen heiß wurden. Er presste die Zähne zusammen und starrte auf das Gulasch, das er kaum herunterbekam. Wut und Scham nagten an ihm, doch er wusste, dass es sinnlos war, etwas zu sagen. Jeder Versuch, sich zu wehren, würde das Ganze nur noch schlimmer machen.
Er stocherte stumm in seinem Essen, während um ihn herum weiter über ihn gelacht wurde.
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Nach der Mittagspause ging Markus in den Aufenthaltsraum, wo ein Fernseher an der Wand montiert war. Der Sender N-TV lief, und Markus setzte sich, um einen Moment Ruhe zu finden. Doch als die Nachrichtensprecherin mit ernster Stimme zu sprechen begann, richtete sich seine Aufmerksamkeit auf den Bildschirm.
„Erneut sorgt der sogenannte ‚Waldtroll‘ für Schlagzeilen. Am Wochenende wurde eine junge Frau im Stadtwald angegriffen. Anders als bei früheren Vorfällen weist das Opfer diesmal deutliche Verletzungen auf und wird derzeit im Frankfurter Klinikum behandelt.“
Markus spürte, wie sein Herz schneller schlug. Er lehnte sich leicht nach vorne, während die Nachrichtensprecherin fortfuhr.
„Die Polizei geht davon aus, dass der Täter immer aggressiver vorgeht. Sie bittet die Bevölkerung eindringlich um Hinweise und warnt davor, alleine und vor allem nachts unterwegs zu sein. Besonders Frauen sollten vorsichtig sein. Der Waldtroll bleibt weiterhin unidentifiziert.“
Eine unscharfe Aufnahme des Waldes erschien auf dem Bildschirm, begleitet von einer kurzen Beschreibung des Opfers: Mitte 20, sportlich, ohne weitere Details. Markus fühlte, wie eine seltsame Zufriedenheit in ihm aufstieg. Niemand hatte ihn erkannt. Niemand wusste, wer er war.
Er lehnte sich zurück und nahm einen Schluck von seinem Kaffee, während seine Kollegen mit halbem Ohr den Nachrichten lauschten. „Das ist echt gruselig“, meinte Sarah, doch Jendrik winkte ab. „Ach, das ist doch nur Panikmache. Wer geht schon allein in den Wald?“
Markus schwieg, ein leichtes Lächeln spielte um seine Lippen. Der Rest des Tages verlief wie gewohnt, doch in seinem Inneren brodelte ein unheimlicher Stolz.

Eine Woche war vergangen, seit Markus seinen Kollegen in der Kantine ausgeliefert gewesen war, und die Erinnerungen an ihre höhnischen Bemerkungen ließen ihn noch immer in Scham aufkochen. Doch wenigstens war die Aufmerksamkeit auf ihn langsam abgeflaut – für den Moment.
An diesem Morgen saß Markus mit einer Tasse Kaffee in seinem Wohnzimmer, die Zeitung aufgeschlagen auf dem niedrigen Tisch vor ihm. Der Raum war still, das einzige Geräusch war das leise Rascheln der Blätter, als er umblätterte. Die Nachrichten waren wie immer banal: steigende Energiepreise, Diskussionen über die Lokalpolitik. Doch dann blieb sein Blick an einer Schlagzeile hängen, die ihm den Atem stocken ließ.
„Waldtroll schlägt erneut zu – brutaler Mord bei Darmstadt“

Markus starrte auf die Worte, sein Herzschlag beschleunigte sich. Mit zitternden Händen zog er die Zeitung näher heran, um den Artikel genauer zu lesen.
„Am frühen Sonntagmorgen fand ein Spaziergänger im Waldgebiet nahe Darmstadt die Leiche einer jungen Frau. Laut Polizeibericht wurde die 27-Jährige zunächst entkleidet und sexuell missbraucht. Anschließend wurde sie offenbar mit einem Kleidungsstück erdrosselt. Die Polizei vermutet einen Zusammenhang mit den Taten des sogenannten ‚Waldtrolls‘, der in den letzten Monaten mehrere Frauen überfallen hat. Dieser Vorfall markiert jedoch eine Eskalation der Gewalt. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.“

Markus legte die Zeitung zur Seite und lehnte sich langsam in seinem Sessel zurück. Seine Gedanken rasten. Er hatte die Schlagzeilen über den Waldtroll immer mit einer stillen Genugtuung verfolgt – die unheimliche Figur, die die Öffentlichkeit in Atem hielt, war schließlich sein Werk. Er hatte die Betäubungsspritzen genutzt, er hatte die Opfer im Wald überfallen. Niemand hatte ihn jemals verdächtigt. Es war seine geheime Welt, ein dunkles Spiel, das nur ihm gehörte.

Doch das hier… das war nicht er. Er hatte nie jemanden getötet. Er hatte nie daran gedacht, so weit zu gehen. Der Gedanke allein ließ ihn erschaudern. Und jetzt? Jetzt schmückte sich irgendjemand mit seinem Namen, mit seinem Mythos. Jemand, der keine Ahnung hatte, wie es sich anfühlte, die Kontrolle zu behalten. Wie es war, die Grenze nicht zu überschreiten.

„Verdammt“, murmelte Markus und ballte die Hände zu Fäusten. Ein Gefühl von Wut stieg in ihm auf. Es war, als hätte man ihm etwas weggenommen. Der Waldtroll – das war er, niemand sonst. Das war sein Name, seine Geschichte. Und jetzt lief irgendwo da draußen ein Nachahmer herum, der nicht nur seinen Ruhm stahl, sondern alles ruinierte, was er geschaffen hatte.

Seine Gedanken wirbelten wie ein Sturm. Wer war dieser Typ? War es ein Zufall, dass jemand ähnlich vorging, oder war es Absicht? Hatte dieser Nachahmer von den Berichten über ihn gehört und beschlossen, es zu kopieren? Markus’ Wut mischte sich mit einem leisen Kribbeln aus Angst. Wenn die Polizei jetzt von einer Eskalation sprach, würde der Druck auf sie zunehmen. Und je mehr sie suchten, desto größer war die Gefahr, dass sie auf ihn stoßen könnten.

„So ein verdammter Amateur…“ flüsterte Markus und schlug mit der Faust auf die Armlehne seines Sessels. Das war alles, was er dachte: Der Typ war ein Amateur. Keine Kontrolle, keine Finesse. Einfach nur ein brutaler Idiot, der seine eigene Gier nicht im Griff hatte.

Er griff nach der Zeitung, las den Artikel erneut und suchte nach Details. Es musste etwas geben, was ihn beruhigte, was zeigte, dass dieser Nachahmer nichts mit ihm zu tun hatte. Doch je mehr er las, desto klarer wurde ihm: Das Bild, das die Medien malten, war sein Bild. Der Täter schlich sich an, betäubte die Frauen und schlug dann zu. Es war genau das, was er getan hatte – bis auf das Töten.

Markus biss die Zähne zusammen, sein Blick war starr auf die Zeitung gerichtet. „Das kann ich nicht zulassen“, murmelte er, seine Stimme zitterte vor Zorn. Dieser Typ musste aufhören. Und wenn die Polizei es nicht schaffen würde, dann vielleicht… er selbst.
Ein dunkler Gedanke nahm langsam Gestalt an. Vielleicht musste der Waldtroll selbst in den Wald zurückkehren. Nicht, um ein neues Opfer zu finden – sondern, um den zu stellen, der sich an seinem Namen vergriff.


Markus Wolf saß vor seinem Computer, das Zimmer abgedunkelt, nur der schwache Schein des Monitors erhellte sein Gesicht. Seine Finger flogen über die Tastatur, während er die neuesten Nachrichten und Diskussionen über den „Waldtroll“ durchsuchte – den Namen, den die Medien und Internetnutzer ihm gegeben hatten.
Der Spitzname „Waldtroll“ hatte sich verselbstständigt, inspiriert von den düsteren, unheimlichen Wäldern, die Markus für seine Taten gewählt hatte. Markus selbst mochte den Namen nicht. Er klang primitiv, fast lächerlich – eine grobe Vereinfachung dessen, was er in seinen Augen geschaffen hatte. Und doch genoss er insgeheim die Aufmerksamkeit, die der Mythos mit sich brachte.
Doch jetzt war alles anders. Markus saß in seinem Wohnzimmer, die Tasse Kaffee vergessen auf dem Tisch, während er erneut die Schlagzeile betrachtete:

„Waldtroll schlägt erneut zu – brutaler Mord bei Darmstadt.“

Ein Nachahmungstäter hatte zugeschlagen, doch nicht auf die Weise, die Markus erwartete. Es war keine kalkulierte Aktion, kein Spiel mit Kontrolle und Präzision. Es war Mord – brutal, sinnlos und chaotisch. Markus fühlte, wie sich seine Kehle zuschnürte, während er den Artikel las.
„Das ist nicht meine Handschrift“, murmelte er leise zu sich selbst.
Die Details des Berichts ließen ihn erschauern. Das Opfer war entkleidet, missbraucht und dann erdrosselt worden. Diese Eskalation der Gewalt hatte nichts mit seinen eigenen Taten zu tun. Markus hatte sich immer an klare Grenzen gehalten. Kontrolle war sein Antrieb gewesen – die Macht, jemanden in eine Situation zu bringen, in der er entscheiden konnte, was geschah. Aber niemals hätte er jemanden getötet.

Sein Zorn wuchs mit jedem Gedanken. Dieser Möchtegern-Waldtroll hatte sich mit seinen Federn geschmückt, hatte seinen Mythos entweiht und ihn in ein chaotisches, grausames Licht gerückt.
„Er hat keine Ahnung“, knurrte Markus, während er die Zeitung beiseite warf. „Keine Ahnung, wie man es richtig macht.“

Es war, als hätte der Nachahmer das sorgfältige Konstrukt, das Markus aufgebaut hatte, mit einem Vorschlaghammer zerschlagen. Die Medien berichteten jetzt nicht mehr über seine Taten mit einer Mischung aus Faszination und Schrecken. Stattdessen war es eine Jagd auf einen Mörder, eine verzweifelte Suche nach jemandem, der weit über die Grenzen hinausgegangen war, die Markus für sich selbst gesetzt hatte.
Doch Markus fühlte nicht nur Wut. Tief in seinem Inneren nagte eine andere Emotion: Unsicherheit. Würde die Polizei nun auch seine Taten anders bewerten? Würden sie versuchen, die beiden Täter zu verbinden?

Was Markus noch mehr quälte, war die Tatsache, dass er nichts tun konnte. Seine Vorräte an Betäubungsmitteln waren erschöpft, und ohne sie war er handlungsunfähig. Der Nachahmer hatte nun die Kontrolle über den Mythos des Waldtrolls, während Markus gezwungen war, untätig zuzusehen.
„Er hat etwas, das mir fehlt“, flüsterte Markus. „Aber er verdient es nicht.“
Die Vorstellung, dass dieser Fremde den Waldtroll zu einem Synonym für Chaos und Mord machte, raubte Markus den Schlaf. Sein Bedürfnis, die Kontrolle zurückzugewinnen, wurde mit jedem Tag stärker.

Markus wandte sich erneut dem Internet zu. In den letzten Tagen hatte er Foren durchsucht, in denen der Waldtroll diskutiert wurde, doch jetzt tat er es mit einer neuen Zielsetzung. Er suchte nach Informationen über den Mord, nach Hinweisen, die ihn auf die Spur des Nachahmungstäters führen könnten.
Das Forum, das er am häufigsten besuchte, war ein Hort aus Faszination und Spekulation. Einige Nutzer lobten den Waldtroll als Genie, andere verurteilten ihn scharf. Markus ließ sich als begeisterter Fan ausgeben und schrieb:
„Der Waldtroll ist mehr als nur ein Mörder. Er ist ein Künstler. Seine Taten sind präzise, durchdacht. Dieser Mord bei Darmstadt… das war nicht er. Das war ein billiger Nachahmer.“

Die Reaktionen waren gemischt, doch Markus hatte ein Ziel: Er wollte mehr über die Ermittlungen herausfinden. Er stellte Fragen, beteiligte sich an Diskussionen und lobte den Waldtroll über alle Maßen.

Nach Stunden der Aktivität erhielt Markus schließlich eine private Nachricht von einem Nutzer namens NightCrawler77.
„Du scheinst den Waldtroll wirklich zu bewundern“, schrieb der Nutzer. „Wenn du mehr über seine Arbeit sehen willst, hier ist ein Ort, den du besuchen solltest.“

Die Nachricht enthielt einen Link zu einer Seite im Darkweb. Laut NightCrawler77 waren dort exklusive Bilder und Details zu finden – auch von dem jüngsten Mord bei Darmstadt.
Markus starrte auf den Link, sein Atem beschleunigte sich. Sein Herz hämmerte, und ein kalter Schweiß trat auf seine Stirn. Die Neugierde brannte in ihm. Sollte er es wagen? Sollte er diesen Link öffnen und die Geheimnisse entdecken, die ihn weiterbringen könnten?

Doch gleichzeitig spürte er die Gefahr. Dies war ein Schritt, den er nicht mehr rückgängig machen konnte.
Markus bewegte den Mauszeiger über den Link. Seine Finger zitterten, während er sich die Möglichkeiten ausmalte. Der Bildschirm schien ihn förmlich anzuziehen, ein Fenster in eine Welt, die ihn mit Antworten belohnen oder endgültig in den Abgrund ziehen könnte.
„Was, wenn das meine Chance ist?“ murmelte er leise.
Doch die Stimme der Vorsicht flüsterte ebenso laut: Was, wenn es dein Ende ist?
Markus atmete tief durch. Der Klick auf diesen Link war mehr als eine Entscheidung. Es war ein Punkt, von dem es kein Zurück gab.

Auf der Suche nach Antworten stieß Markus auf ein Online-Forum, in dem lebhaft über den „Waldtroll“ diskutiert wurde. Das Forum war ein Sammelplatz für morbide Faszination, Gerüchte und Spekulationen. Manche Teilnehmer verurteilten den Täter, andere diskutierten seine mögliche Identität, und einige schrieben bewundernde Kommentare über seine Fähigkeit, der Polizei zu entkommen.
Markus las stundenlang mit, seine Neugierde wuchs mit jedem Beitrag. Schließlich beschloss er, selbst aktiv zu werden.

Unter einem neu erstellten Benutzernamen begann er, sich an den Diskussionen zu beteiligen.
„Der Waldtroll ist ein Genie“, schrieb er in einem Kommentar. „Keiner kommt an ihn heran. Seine Taten zeigen, wie präzise er plant und wie er der Polizei immer einen Schritt voraus ist.“
Die Reaktionen waren gemischt. Einige User stimmten ihm begeistert zu, andere kritisierten ihn scharf. Doch Markus ließ sich nicht beirren. Er schrieb weiter, lobte den Waldtroll über alle Maßen und spielte sich als dessen größter Fan auf.

Je mehr Markus schrieb, desto tiefer tauchte er in das Forum ein. Er suchte gezielt nach Beiträgen, die mehr über die Ermittlungen der Polizei verraten könnten. Manche User behaupteten, Insiderinformationen zu haben, andere gaben vor, den Täter zu kennen.
„Hat jemand gehört, was die Polizei als nächstes plant?“ fragte Markus in einem Kommentar. „Ich habe gelesen, dass sie neue Technologien einsetzen wollen, um ihn zu fassen.“
Ein anderer Nutzer antwortete: „Die Polizei ist ratlos. Sie wissen nicht einmal, ob es nur einen Täter gibt. Manche denken, dass es mehrere sind.“
Markus lächelte schwach. Die Verwirrung der Behörden war offensichtlich, doch er wollte mehr – konkrete Details, die ihm helfen könnten, selbst wieder aktiv zu werden.


Markus starrte auf den Bildschirm, das Herz hämmernd in seiner Brust. Seine Finger zitterten leicht, als er den Mauszeiger auf den Link in der Nachricht von NightCrawler77 bewegte. Die Versuchung, in das Darkweb abzutauchen, war überwältigend. Es war gefährlich, er wusste das – aber es war auch eine Gelegenheit, die er nicht ignorieren konnte.
Er klickte.
Der Bildschirm flackerte kurz, und dann öffnete sich eine dunkle, schlicht gestaltete Seite. Kein Logo, keine Begrüßung – nur ein Menü mit Links zu verschiedenen Inhalten. Markus überflog die Kategorien, bis sein Blick an einem Eintrag hängen blieb: „Waldtroll-Files: Bilder, Videos, Insiderinformationen“
Ein Klick, und die Seite lud eine Galerie voller Bilder und Videodateien. Markus hielt die Luft an, als er die Vorschau sah. Die Aufnahmen waren verstörend: Opfer, aufgenommen aus der Distanz, und Bilder von Tatorten, die die Polizei niemals veröffentlicht hätte.

Doch eine Datei stach hervor: „Waldtroll Germany – Darmstadt Footage.“
Markus klickte darauf, und das Video begann. Es zeigte einen Mann, der eine Kamera in der Hand hielt, während er sich durch ein dichtes Waldgebiet bewegte. Seine Stimme war leise, doch voller Stolz.
„Hier, meine Freunde, ist der Ort, an dem die Magie passiert“, sagte der Mann mit einem selbstgefälligen Lachen. „Das ist der wahre Waldtroll-Stil.“
Markus’ Magen zog sich zusammen. Der Nachahmer – „Waldtroll Germany“ laut der Datei – sprach mit einer Überheblichkeit, die Markus fast zum Kochen brachte. Der Mann hielt inne und filmte eine klare Fläche im Wald, die er als „perfekte Bühne“ bezeichnete. Schließlich zeigte die Kamera den Tatort, an dem das Opfer zurückgelassen worden war.
„Er ist ein Narr“, murmelte Markus. „Kein Plan, keine Finesse.“
Doch was Markus wirklich faszinierte, war der kurze Moment, in dem der Nachahmer eine Tasche öffnete. Darin waren Fläschchen mit Betäubungsmitteln, Spritzen und andere Werkzeuge – die Art von Ausrüstung, die Markus dringend benötigte.

Markus schloss das Video und suchte den Benutzernamen des Uploaders: „Waldtroll Germany“. Er musste Kontakt aufnehmen, doch er durfte nicht zu viel von sich preisgeben. Nach kurzem Überlegen verfasste er eine Nachricht.
„Hey, großartiges Video! Ich bin ein riesiger Fan des Waldtroll-Mythos und beeindruckt von deiner Arbeit. Es ist inspirierend zu sehen, wie jemand die Vision am Leben hält. Ich würde gerne mehr über deine Vorgehensweise erfahren. Vielleicht könnten wir uns austauschen?“
Er drückte auf „Senden“ und lehnte sich zurück. Die Minuten zogen sich wie Stunden hin, bis eine Antwort eintraf.
„Freut mich, dass dir mein Stil gefällt! Nicht jeder hat den Mut, das zu tun, was ich tun. Lass uns reden. Hast du Telegram?“
Markus grinste. Er gab eine Wegwerf-Telefonnummer an, um einen sicheren Kontakt herzustellen, und bald darauf tauschten sie Nachrichten aus. Markus spielte den perfekten Bewunderer, lobte den Nachahmer für seine „Kreativität“ und „Mut“, während er geschickt versuchte, mehr Informationen zu erhalten.

Nach mehreren Tagen intensiver Kommunikation schlug Markus ein Treffen vor.
„Ich würde dich so gerne persönlich treffen und von dir lernen. Deine Arbeit ist genial, und ich möchte einfach mehr sehen. Vielleicht könntest du auch etwas von deiner Ausrüstung mitbringen? Es wäre faszinierend, alles in Aktion zu sehen.“
Der Nachahmer war schnell überzeugt.
„Klar, ich habe kein Problem damit. Es ist immer schön, echte Fans zu treffen. Ich bringe meine ganze Ausrüstung mit – du wirst es lieben.“
Sie vereinbarten, sich in einem abgelegenen Waldstück zu treffen, weit entfernt von städtischen Gebieten. Der Nachahmer schien sich seiner Sache sicher zu sein, Markus hingegen plante sorgfältig jeden Schritt.

Während der Nachahmer glaubte, einen Bewunderer zu treffen, der seine Arbeit lobte, hatte Markus ganz andere Pläne. Er war entschlossen, diesen billigen Kopierer aus dem Weg zu räumen und das, was ihm rechtmäßig gehörte, zurückzuholen – die Kontrolle über den Mythos des Waldtrolls.
Markus packte alles zusammen, was er für das Treffen brauchte: ein Messer, ein paar improvisierte Werkzeuge und einen kleinen Rucksack. Er würde vorsichtig sein, unauffällig, und sicherstellen, dass er die Oberhand behielt.
Vor dem Spiegel betrachtete er sich selbst. Seine Augen waren kalt, entschlossen, und sein Atem ging ruhig. Er war bereit.
„Das ist meine Bühne“, flüsterte Markus zu sich selbst. „Und ich lasse niemanden mein Werk zerstören.“
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Re: Der Waldtroll

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Markus stand vor den massiven Toren des Chemiewerks Evonik in Darmstadt. Der Geruch von Chemikalien hing in der Luft, selbst außerhalb des Geländes. Die hohen Schornsteine ragten wie dunkle Schatten gegen den Nachthimmel, und die sporadische Beleuchtung des Werksgeländes tauchte die Szenerie in ein gespenstisches Licht.
In der Hand hielt Markus einen kleinen Rucksack mit improvisierten Werkzeugen, sein Herz pochte in seiner Brust. Er hatte den Plan immer wieder durchdacht, jede Eventualität abgewogen. Doch jetzt, wo er hier stand, spürte er die Anspannung in jeder Faser seines Körpers.
Ein leises Quietschen lenkte seine Aufmerksamkeit auf die Seitentür des Hauptgebäudes. Sie öffnete sich, und ein Mann trat heraus. Groß, kräftig, mit einer Glatze, die im Licht schimmerte. Er trug eine schwarze Jacke und lächelte breit, als er Markus sah.
„Du musst mein Fan sein“, sagte der Mann mit kräftiger Stimme und kam auf Markus zu. Er streckte die Hand aus. „Udo Harder. Willkommen in meinem Reich.“
Markus zwang sich zu einem Lächeln und ergriff die Hand, obwohl ihm bei der Berührung ein Schauer über den Rücken lief.
„Freut mich, dich kennenzulernen“, sagte Markus ruhig.
„Komm mit“, sagte Udo und winkte ihn hinein.

Udo führte Markus durch ein Labyrinth aus langen Gängen und riesigen Produktionshallen. Die Luft war schwer, erfüllt vom Duft von Lösungsmitteln und Chemikalien. Udo sprach die ganze Zeit mit einer Mischung aus Stolz und Überheblichkeit, zeigte auf Maschinen und Tanks, erklärte chemische Prozesse, die Markus kaum verstand.
„Hier wird die Magie gemacht“, sagte Udo schließlich und blieb vor einem Raum stehen, der mit Warnschildern übersät war. Er zog einen Schlüssel aus seiner Tasche und öffnete die Tür.
Im Inneren standen Regale voller Glasflaschen, Bechergläser und Reagenzgläser. Ein kleiner Tisch war übersät mit chemischen Apparaturen, und in der Mitte des Raums stand ein Destillationsgerät, das leise vor sich hin blubberte.
„Das ist mein kleines privates Labor“, sagte Udo mit einem triumphierenden Lächeln. „Hier habe ich alles hergestellt, was ich brauche. Betäubungsmittel, Säuren, sogar ein paar Gase, die ich bei meinen… Einsätzen verwende.“
Markus nickte, während er sich umsah. Die Präzision und die Organisation beeindruckten ihn, doch gleichzeitig fühlte er die Abscheu in sich wachsen. Dieser Mann hatte keine Klasse, keine Zurückhaltung. Er war roh, unkontrolliert – eine Karikatur von dem, was Markus selbst verkörpern wollte.

Udo ließ sich auf einen Hocker fallen und musterte Markus.
„Weißt du, warum ich das mache?“ fragte Udo. „Weil ich es kann. Weil die Polizei ein Witz ist und weil es Spaß macht, sie alle wie Idioten aussehen zu lassen. Ich meine, hast du gesehen, wie sie reagieren? Sie sind völlig überfordert.“
Markus nickte, spielte den begeisterten Fan, während in seinem Inneren ein Sturm tobte. Er wollte diesen Mann aufhalten, ihn auslöschen. Doch er durfte nichts überstürzen.
„Und du?“ fragte Udo. „Was inspiriert dich so an mir?“
Markus lächelte dünn. „Deine Präzision“, log er. „Die Art, wie du alles planst und umsetzt. Es ist… beeindruckend.“
Udo lachte laut und klopfte sich auf die Brust. „Ich wusste, dass du ein schlauer Kerl bist. Warte, ich zeig dir was.“
Er stand auf und holte eine kleine Tasche aus einer Ecke des Raums. Er öffnete sie und präsentierte Markus stolz mehrere Fläschchen, Spritzen und andere Werkzeuge.
„Hier“, sagte Udo. „Das ist mein neuestes Set. Starkes Zeug, präzise dosiert. Damit kannst du jemanden in weniger als fünf Sekunden außer Gefecht setzen.“
Markus nickte, während er innerlich seinen nächsten Schritt plante.

Als Udo sich wieder umdrehte, griff Markus zu. Mit einem schnellen Ruck zog er ein improvisiertes Schlagwerkzeug aus seinem Rucksack – ein schweres Metallrohr – und schlug Udo hart gegen den Kopf.
Udo taumelte, schrie vor Schmerz und fiel auf die Knie. „Was… was machst du?“ keuchte er, während Blut aus einer Wunde an seiner Schläfe lief.
Markus antwortete nicht. Er packte Udo an der Jacke, zerrte ihn auf die Beine und schleifte ihn Richtung des großen Säuretanks, den Udo ihm stolz gezeigt hatte.
Udo wehrte sich, doch der Schlag hatte ihn geschwächt. „Du bist verrückt!“ schrie er. „Du bist doch nur ein Fan!“
„Ich bin der echte Waldtroll“, zischte Markus leise und warf Udo mit all seiner Kraft gegen den Rand des Tanks. Udo verlor das Gleichgewicht und stürzte kopfüber in die brodelnde Säure. Ein schreckliches Zischen erfüllte den Raum, gefolgt von einem üblen Gestank, als die Chemikalien ihren grausamen Prozess begannen.

Markus wischte sich die Schweißperlen von der Stirn, atmete schwer und griff nach Udos Handy, das aus dessen Jackentasche gefallen war. Mit schnellen, geübten Bewegungen entsperrte er das Gerät und öffnete die Messenger-App.
Er verfasste eine Nachricht, die an die Polizei und mehrere Medien gehen sollte:
„Ich bin der wahre Waldtroll. Ich habe genug von diesem Leben. Hier sind alle Links, die euch helfen werden, die Wahrheit zu finden. Lebt wohl.“
Markus fügte die Links zu den Darkweb-Seiten hinzu, die Udo geteilt hatte, und sendete die Nachricht ab. Dann ließ er das Handy in die Säure fallen, wo es mit einem leisen Zischen verschwand.
Er räumte das Labor sorgfältig auf, beseitigte alle Spuren seiner Anwesenheit und verließ das Chemiewerk durch den Seitenausgang, den Udo benutzt hatte.
Draußen blieb er kurz stehen, zog die kalte Nachtluft tief in seine Lungen und ließ seinen Blick über das dunkle Gelände schweifen.
„Es gibt nur einen Waldtroll“, flüsterte Markus und ging in die Dunkelheit davon.


Markus saß in seinem Wohnzimmer, der Bildschirm des Computers flimmerte schwach vor ihm. Die Dunkelheit der Nacht hatte sich über die Stadt gelegt, doch in ihm brannte ein anderes Feuer – das Gefühl der Kontrolle, das Gefühl, das er nach dem Vorfall im Chemiewerk wieder erlangt hatte.
Die letzten Tage hatte er sich sehr zurückgehalten. Der Drang, weiterzumachen, war nach wie vor da, aber er wusste, dass es klüger war, sich einen Moment der Ruhe zu gönnen. Ein Fehler, jetzt alles zu riskieren, wäre fatal. Der Mord an Udo Harder war gut ausgeführt, aber er musste vorsichtig bleiben. Zu viel war in Bewegung, und zu viele Spuren würden ihn verraten, wenn er unvorsichtig wurde.
„Ein bisschen Geduld“, murmelte Markus zu sich selbst und schloss die Augen. Er wusste, dass die Jagd nach dem „Waldtroll“ in der Öffentlichkeit nun auf einen Höhepunkt zugesteuert war. Alle Augen waren auf ihn gerichtet, doch er war nicht derjenige, den sie suchten. In diesem Moment war er der Beobachter, der Jäger im Hintergrund.
Doch die Ungewissheit lastete auf ihm. Was, wenn sie ihn irgendwie mit Udo in Verbindung brachten? Was, wenn die Ermittlungen zu ihm führten, wenn sie sein Profil erstellten, ihn als jemanden ausmachten, der in die Fußstapfen des Nachahmers treten könnte?
Er zwang sich, ruhig zu bleiben. Einige Tage… er musste einfach nur zwei drei Tage warten, dann würde er wissen, was die Polizei wusste. Der Gedanke, die Jagd fortzusetzen, ließ ihn fast durchdrehen, aber er wusste, dass er Geduld brauchte. Geduld, um wieder unsichtbar zu werden, um sich wieder in den Schatten zu verkriechen, bevor er seinen nächsten Schritt machte.
Markus ging seiner Arbeit im Zoo nach, grüßte seine Kollegen wie gewohnt und kümmerte sich um die Gehege. Doch innerlich war er angespannt, jeder Nachrichtenschnipsel, jede beiläufige Bemerkung seiner Kollegen ließ ihn aufhorchen. Würde die Polizei den wahren Zusammenhang erkennen?
Die Ruhe im Zoo täuschte ihn nicht. Markus wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Medien über die Ereignisse im Chemiewerk berichteten.

Am frühen Morgen, während er wie gewohnt Kaffee trank, öffnete Markus die Nachrichten-Website auf seinem Handy. Die Schlagzeile sprang ihm förmlich ins Gesicht:
„Waldtroll gestoppt: Polizei bestätigt Suizid des Verdächtigen“
Markus' Finger blieben kurz über dem Bildschirm schweben, bevor er den Artikel öffnete. Seine Augen flogen über die Worte, während sein Herz schneller schlug.
„Die Polizei gab heute bekannt, dass der sogenannte ‚Waldtroll‘, der für mehrere Überfälle und einen brutalen Mord in Darmstadt verantwortlich gemacht wird, tot ist. Der Verdächtige, ein leitender Angestellter im Chemiewerk Evonik, wurde in einem Säuretank aufgefunden. Laut Ermittlungen handelt es sich um Suizid.“

Markus' Lippen verzogen sich zu einem schwachen Lächeln, doch er las weiter:
„Der Mann, dessen Identität nicht eindeutig bestätigt werden konnte, hinterließ einen Abschiedsbrief auf seinem Handy. Darin gestand er alle Taten, die dem Waldtroll zugeschrieben werden. Zudem hinterließ er detaillierte Beschreibungen seines Vorgehens und mehrere Links zu Foreneinträgen im Darknet, die seine Täterschaft untermauern.“
Markus lehnte sich zurück und schloss für einen Moment die Augen. Es war perfekt gelaufen. Die Polizei hatte den Köder geschluckt, und der Nachahmer war nun der einzige Verdächtige.

Der Artikel ging weiter ins Detail:
„Aufgrund des Zustands der Leiche konnte keine DNA-Analyse durchgeführt werden. Die Polizei betont jedoch, dass alle Indizien auf den Verstorbenen als Täter hinweisen. Die Ermittlungen konzentrieren sich nun darauf, weitere mögliche Spuren zu sichern, doch die Behörden gehen davon aus, dass der Fall abgeschlossen ist.“
Markus atmete tief durch. Die Säure hatte ihren Zweck erfüllt, jede Spur ausgelöscht. Selbst wenn Zweifel blieben, würden sie ins Leere laufen.

In den Tagen, die folgten, hörte Markus immer wieder Gespräche über den Fall – im Zoo, in den Nachrichten, sogar in den Cafés der Stadt. Die Menschen schienen erleichtert, dass der „Waldtroll“ gestoppt war.
„Hast du gehört?“ sagte Jendrik eines Morgens im Personalraum. „Dieser Typ hat sich in Säure aufgelöst. Kranker Scheiß.“
Sarah nickte und rührte an ihrem Kaffee. „Ja, aber gut, dass sie ihn haben. Jetzt können Frauen wieder ohne Angst joggen gehen.“
Markus saß still in einer Ecke und spielte Desinteresse. Doch innerlich genoss er jedes Wort. Sie alle glaubten, dass die Gefahr gebannt war. Keiner wusste, dass der wahre Waldtroll direkt unter ihnen war.

In den stillen Stunden in seinem Haus dachte Markus darüber nach, was als Nächstes kommen würde. Es war klug, jetzt vorsichtig zu sein. Er musste Geduld haben, den Mythos um den Waldtroll abklingen lassen. Die Menschen mussten vergessen, damit er wieder zuschlagen konnte, ohne Verdacht zu erregen.
„Zeit heilt alles“, murmelte Markus zu sich selbst, während er einen Schluck Kaffee nahm.
Doch tief in seinem Inneren spürte er bereits, wie der Drang in ihm wuchs. Es war wie ein Feuer, das mit jedem Tag stärker wurde. Er würde wieder jagen – aber erst, wenn die Zeit reif war.
Für den Moment würde er die Maske des freundlichen Zoowärters tragen, unauffällig, unsichtbar. Doch er wusste, dass seine Dunkelheit nur schlummerte und darauf wartete, geweckt zu werden.
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Re: Der Waldtroll

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Markus saß spätabends auf seinem Sofa, das Licht seines Fernsehers flackerte durch den Raum. Die Nachrichten waren vorbei, und nun lief eine Musikshow. Plötzlich wurde ein Name angekündigt, der Markus’ Aufmerksamkeit fesselte: Selina Ray.
Auf dem Bildschirm erschien eine junge Frau, Mitte 20, mit einer Aura aus Selbstbewusstsein und Glamour. Ihre langen, schwarzen Haare glänzten im Licht, und ihr Gesicht war makellos geschminkt. Sie trug ein enges, auffälliges Outfit, das ihre schlanke, durchtrainierte Figur betonte.
Selina Ray war der neue Stern am Hip-Hop-Himmel. Ihr aktueller Song hatte die Charts im Sturm erobert, und die Moderatoren konnten nicht aufhören, über sie zu schwärmen. Markus spürte, wie sein Herz schneller schlug, während er sie beobachtete.
Doch je mehr er sah, desto stärker mischten sich andere Gefühle in seine Faszination. Ihre Art zu sprechen – laut, selbstbewusst, fast überheblich – ließ ihn glauben, sie sei arrogant. Jedes Lachen, jeder Blick, den sie in die Kamera warf, fühlte sich für Markus wie ein Spott an.
„Du denkst, du bist etwas Besseres“, murmelte er leise, während er den Bildschirm anstarrte.
Doch tief in ihm wuchs eine andere Emotion: der Wunsch, sie zu besitzen. Selina Ray würde sein nächstes Ziel sein.

Am nächsten Morgen ging Markus wie gewohnt zur Arbeit im Zoo. Die vertrauten Geräusche der Tiere und das Klirren von Schaufeln und Eimern begrüßten ihn, doch seine Gedanken waren weit weg, bei Selina Ray.
Kaum hatte er den Personalraum betreten, begann der übliche Spott.
„Na, Meister Wolf, wieder bereit für den großen Auftritt?“ rief Jendrik, der auf einem Stuhl saß und eine Zeitung las. „Oder willst du heute lieber wieder im Dreck wühlen?“
Die anderen lachten, und Markus senkte den Blick. Er wusste, dass es keinen Sinn hatte, zu antworten.
Sarah, die gerade einen Kaffee einschenkte, fügte hinzu: „Vielleicht sollten wir Markus einfach mal mit den Affen austauschen. Die machen sicher einen besseren Job.“
Stephani lachte laut. „Na ja, aber dann müssten die Affen ja erst mal putzen lernen. Und ehrlich gesagt, die haben mehr Haare auf dem Kopf als er.“
Markus spürte, wie seine Wangen heiß wurden. Er wollte etwas sagen, doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.

Seine erste Aufgabe an diesem Tag war es, das Elefantengehege zu säubern. Während er mit einer Schaufel Mist zusammenkratzte, hörte er, wie zwei Besucher in der Nähe miteinander sprachen.
„Ist das nicht peinlich, so was zu machen?“ fragte ein Mann, während er auf Markus zeigte.
„Na ja, jemand muss es ja machen“, antwortete die Frau. „Aber ich könnte das nicht. Stell dir vor, wie man riecht, wenn man nach Hause kommt.“
Die beiden lachten, und Markus biss die Zähne zusammen. Er wollte schreien, wollte den Mist einfach in ihre Richtung werfen, doch er tat es nicht. Stattdessen arbeitete er stumm weiter.
Später am Tag musste er den Müll in der Nähe des Streichelzoos einsammeln. Während er die Säcke leerte, kam Sarah mit einem Stapel Papiere auf ihn zu.
„Herr Wolf“, begann sie in einem spöttischen Ton. „Könnten Sie vielleicht auch noch die Mülleimer im Personalraum leeren? Die riechen schlimmer als das Elefantengehege.“
Markus nickte stumm.
„Ach, und noch was“, fügte sie hinzu. „Vielleicht könnten Sie auch mal duschen. Es wird schwierig, so jemanden wie Sie unter den Besuchern zu verstecken.“

Als der Tag endlich vorbei war, ging Markus nach Hause, erschöpft und voller Groll. Die Erniedrigungen seiner Kollegen, die Spötteleien der Besucher – all das hatte sich in ihm angestaut. Doch es gab etwas, das ihn antrieb: Selina Ray.
Er setzte sich an seinen Computer und begann, alles über sie zu recherchieren. Er fand heraus, dass sie in einer Villa in Frankfurt lebte, dass sie oft in einem bestimmten Fitnessstudio trainierte und dass sie regelmäßig in einem Café in der Innenstadt zu sehen war.
Markus begann, einen Plan zu schmieden. Selina war nicht nur ein neues Ziel – sie war seine Möglichkeit, die Kontrolle zurückzugewinnen. Er würde sich ihr nähern, sie studieren, ihre Schwächen finden. Und dann würde sie ihm gehören.
Doch diesmal würde er vorsichtiger sein. Die Aufmerksamkeit, die der Waldtroll auf sich gezogen hatte, war noch frisch. Markus wusste, dass er klug vorgehen musste, wenn er nicht auffliegen wollte.


Selina Ray liebte die Abende im Wald. Seitdem die Medien verkündet hatten, dass der Waldtroll gefasst worden war, fühlte sie sich sicherer. Die Berichte über seinen vermeintlichen Selbstmord hatten die Ängste vieler Frauen besänftigt, und auch Selina hatte diese Nachricht mit Erleichterung aufgenommen.
Jetzt konnte sie wieder allein joggen, ohne die beklemmende Furcht, die sie in den letzten Monaten begleitet hatte. Sie konnte sich ganz auf die Stille der Natur konzentrieren, auf das sanfte Rascheln der Blätter, die kühle Luft, die ihre Lungen füllte, und das rhythmische Geräusch ihrer Schritte auf dem Waldboden.
Selina joggte regelmäßig, doch in den letzten Wochen war sie nur mit Begleitung oder in belebteren Gegenden unterwegs gewesen. Der Wald hatte gefehlt – seine Einsamkeit, seine beruhigende Wirkung. Heute Abend hatte sie beschlossen, sich die Freiheit zurückzuholen, die ihr genommen worden war.
„Endlich“, murmelte sie leise und lächelte, als sie den Pfad betrat. Die Welt war stiller hier, nur das Zwitschern einiger Vögel und das Rauschen des Windes in den Bäumen begleiteten sie.
Selina ließ die Hektik ihres Alltags hinter sich: die Interviews, die Fans, die ständigen Kameras. Der Wald war ihre Flucht, ihr Rückzugsort, und sie genoss jede Sekunde davon.

Markus lag regungslos hinter einem dichten Strauch, nicht weit vom Pfad entfernt. Seine Hände waren feucht, nicht nur wegen der kühlen Abendluft, sondern vor allem wegen der Anspannung, die ihn durchdrang. Er hatte alles vorbereitet: die Maske, die Flasche mit dem Gift und den Stofflappen, den er mit der Flüssigkeit getränkt hatte.
Doch diesmal war es anders. Markus konnte nicht wie zuvor die Betäubungsspritzen verwenden. Sein Vorrat war aufgebraucht, und das Mittel, das er diesmal bei sich trug, war deutlich langsamer in der Wirkung. Er wusste, dass er sie lange festhalten musste, damit sie das Bewusstsein verlor – und das erhöhte das Risiko, entdeckt zu werden.
„Was, wenn sie schreit? Was, wenn sie sich wehrt?“ murmelte er leise und starrte auf den Pfad. Seine Gedanken kreisten um die vielen Möglichkeiten, wie sein Plan scheitern könnte.
Doch er konnte nicht zurück. Selina war sein Ziel, und er hatte sich geschworen, dass er sie besitzen würde.

Selina lief entspannt den schmalen Waldpfad entlang. Der Tag war anstrengend gewesen – eine Pressekonferenz, zwei Interviews und ein endloses Fotoshooting. Doch hier, im Wald, fühlte sie sich frei.
„Es gibt nichts Besseres“, dachte sie und genoss die Kühle, die durch ihr verschwitztes Haar zog.
Ihre Gedanken wanderten zu ihrem Erfolg. Sie war auf dem Höhepunkt ihrer Karriere, und doch spürte sie manchmal die Last des Ruhms. Jeder wollte etwas von ihr – ein Foto, ein Statement, eine Unterschrift. Aber hier, allein im Wald, gehörte sie nur sich selbst.
Selina beschleunigte ihr Tempo leicht, die Anstrengung ließ ihre Muskeln brennen, doch es fühlte sich gut an. Sie liebte die Kontrolle über ihren Körper, die Freiheit, die sie in diesen Momenten empfand.

Markus’ Herzschlag beschleunigte sich, als er das Geräusch von Schritten hörte. Sein Blick fixierte sich auf die schlanke Silhouette, die sich durch das schwindende Licht des Abends näherte. Es war Selina – sie sah noch schöner aus, als er es sich vorgestellt hatte.
Er zog die Maske über sein Gesicht und griff nach dem Lappen. Seine Hände zitterten leicht. Das Gift war langsam, und er wusste, dass jede Sekunde zählte. Er musste sie überraschen, sie in eine Position bringen, in der er sie unter Kontrolle hatte, bevor sie um Hilfe rufen konnte.
Seine Gedanken rasten: Was, wenn sie sich wehrt? Was, wenn jemand sie hört? Was, wenn es nicht funktioniert?
Doch er zwang sich, ruhig zu bleiben. Du hast das alles geplant. Du kannst das.

Selina hatte Markus nicht bemerkt, als sie an dem dichten Strauch vorbeilief, hinter dem er sich versteckte. Er wartete, bis sie nur noch wenige Schritte von ihm entfernt war, und sprang dann hervor.
„Hey!“, rief Markus mit absichtlich tiefer, verzerrter Stimme.
Selina schrie erschrocken auf und machte einen Schritt zurück. Markus hielt die Hände hoch, als ob er sie beruhigen wollte.
„Entschuldigung! Ich wollte dich nicht erschrecken“, sagte er, die Maske verdeckend, die Hälfte seines Gesichts.
Selina musterte ihn misstrauisch. „Was zum… Wer bist du? Was machst du hier?“
„Ich habe mich verirrt“, sagte Markus schnell. „Ich bin neu in der Gegend und wollte joggen gehen. Ich wusste nicht, dass der Weg so einsam ist.“
Selinas Anspannung ließ leicht nach, doch ihre Haltung blieb vorsichtig. „Vielleicht solltest du besser umkehren. Es wird bald dunkel.“
Markus nickte und machte einen Schritt näher. „Du hast recht. Aber sag mal… du bist doch Selina Ray, oder? Der Hip-Hop-Star?“
Selina seufzte leise und lächelte schwach. „Ja, das bin ich.“
„Ich bin ein großer Fan“, sagte Markus und griff langsam in seine Tasche. „Darf ich dir etwas zeigen?“
Selina zog eine Augenbraue hoch. „Was denn?“

In einer schnellen Bewegung zog Markus den Lappen hervor und stürzte sich auf Selina. Sie schrie, als er den Lappen über ihren Mund und ihre Nase presste.
„Hör auf zu zappeln“, zischte Markus durch die Maske, während er sie festhielt. Selina trat und schlug um sich, versuchte, ihn abzuschütteln, doch Markus hatte sich vorbereitet.
Doch das Gift wirkte nicht sofort. Markus spürte, wie seine Arme schmerzten, während Selina weiterkämpfte. Ihre Schreie wurden gedämpft, doch sie begann, sich stärker zu wehren.
„Verdammt, warum dauert das so lange?“ dachte Markus, während die Panik in ihm aufstieg.
Endlich ließ Selinas Widerstand nach. Ihre Bewegungen wurden langsamer, ihre Beine gaben nach, und schließlich sank sie in Markus’ Arme. Ihr Atem ging flach, aber regelmäßig.
Markus ließ sie vorsichtig zu Boden gleiten, sein Herz hämmerte in seiner Brust. Sein Plan hatte funktioniert, doch er wusste, dass er kaum Zeit hatte.
„Es ist geschafft“, murmelte er und wischte sich den Schweiß von der Stirn.

Mühsam hebt er die junge Sängerin auf. Er trägt sie einige Schritte in den Wald hinein, bevor er sie sachte auf den Boden gleiten lässt. Dann fängt er an sachte ihre Wangen zu streicheln. Sie ist so wunderschön, ihr Haar duftet so herrlich und ihr Gesicht gleicht dem eines Engels. Langsam zeiht er sein Messer hervor und beginnt damit ihre Kleidung zu zerschneiden. Dies war der Teil seines Rituals, in dem er sich immer vorstellte wie unangenehm es für diese Schlampen war, wenn sie ganz nackt zurück nach Hause gehen mussten und jeder sie so sehen konnte. Eventuell wurde die eine oder andere danach sogar noch von einem zufälligen Passanten belästigt. Dieser Gedanke freute ihn immer sehr. Für Markus hatte die Frauen das ja alle verdient. Währen sie doch einfach nur netter zu ihm und würden sich von hm Ficken lassen. Die Welt könnte so ein schöner Ort sein wenn die ganzen blöden Weiber einfach nur nett zu ihm währen.
Als sie schließlich nackt vor ihm lag und ihre perfekten Busen sich langsam hob und senkte konnte er mal wieder nicht anders als ihre Titten zu berühren. Voller Hass grabschte er zu und bohrte seine Finger Tief in ihr Fleisch. Titten faszinierten ihn schon immer. Wie konnten sie nur so schön weich sein und doch feste genug, um sie in perfekte Form zu haben. Er zog an ihren Nippeln fast so als ob er sie abreisen wolle. Er Spürte, wie seine Erregung zunahm und es en in der Hose wurde. Genüsslich leckte er ihr über ihr Gesicht und dann über beide Titten. Seien Hände fanden den weg zischen ihre Beine und drückten die Schamlippen leicht auseinander. Das sie nicht erregt war fiel es ihm schwer sein Finger in ihr inneres zu schieben. Um dies zu beheben, spuckte er sich auf die Hand und verrieb sein spucke dann in ihre Scham. Los kleine Fotze lass dich doch einfach ficken. Diese Gedanken schwirrten ihm durch seinen Kopf. Er fühlte sich wie ein ganzer Mann als er seine Macht über diese neuen Opfer ausbreitete. Nicht nur wie ein Mann nein wie ein Gott, er hate das sagen und sei fügte sich ihm. Nachdem er seine Hose geöffnet hatte, schob er seine Erektion langsam in sie hinein. Es brauchte nur drei vier Stöße bis er den Rhythmus fand den er bevorzugte. Sein blick fiel dabei auf ihre Brüste, die bei jeden Stoß zu tanzen schienen. Er stellte sich vor sie mit nach Hause zu nehmen in seinem Keller einzusperren und sie jeden Tag zu ficken. Sein grunzen wurde lauter schweiß bildete sich auf seiner Stirn und er spürte, wie sein Höhepunkt langsam kam. Er stützte sein gesamtes Gewicht auf ihre Titten in dem er seine Hände auf dies abstützte. Währe sie wach würde sie vor Schmerzen aufschreien dachte er sich. Aber warum hatten diese Schlampen denn so geile Titten, wenn sie nicht wollten das man ihnen daran weh tut? In seine Vorstellung genossen es die Frauen, wenn ein Mann ihnen schmerzen zufügte, vor allen an den Titten.
Er schrei laut auf als er seinen Samen in Selina schoss. Sein schrei hallte durch den Wald.
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Re: Der Waldtroll

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Am nächsten Morgen im Zoo begann der Tag für Markus wie gewohnt – grau, eintönig und voller kleiner Demütigungen. Kaum hatte er den Personalraum betreten, hörte er schon Jendriks laute Stimme. „Na, da kommt ja unser Meister Wolf!“ rief der junge Kollege mit einem Grinsen, das mehr Verachtung als Spaß ausdrückte. Sein Ton war jovial, aber der Unterton spitz genug, um jeden umstehenden Kollegen zum Schmunzeln zu bringen.

Markus spürte, wie sich seine Schultern anspannten. Er wollte nicht reagieren, wusste, dass jede Antwort die Situation nur verschlimmern würde. Also zwang er sich zu einem knappen Nicken und ging weiter zu seinem Spind. Doch das Lachen hinter ihm ließ ihn nicht los. Es fühlte sich an wie ein unsichtbarer Dolch, der zwischen seine Rippen gestoßen wurde.

Während er seine Arbeitskleidung anzog, hörte er Sarah in gespieltem Flüsterton sagen: „Hast du gesehen, wie zerzaust er wieder aussieht? Als ob er direkt aus dem Bett gefallen wäre.“
„Oder aus der Mülltonne“, fügte Jendrik hinzu, und das Gelächter wurde lauter.

Markus hielt inne, sein Blick auf die Innenseite des Spindes gerichtet, als ob dort eine Fluchtmöglichkeit verborgen wäre. Er atmete langsam durch die Nase ein, kämpfte gegen das Bedürfnis an, die Spindtür zuzuschlagen oder etwas zu sagen. Stattdessen griff er nach seiner Jacke und zog sie sich über die Schultern. Der Stoff fühlte sich rau an seiner Haut an, eine weitere Erinnerung daran, dass alles, was er besaß – Kleidung, Haus, sogar dieser Job – alt, abgenutzt und unscheinbar war. Genau wie er selbst.

„Ach, lass ihn doch“, sagte Stephani plötzlich, ihre Stimme halbherzig und ohne Überzeugung. „Er tut ja keinem was.“

Markus hörte das „aber“ in ihren unausgesprochenen Worten. Sie meinte es nicht böse, aber sie meinte es auch nicht wirklich gut. Es war der Versuch, nicht in das Gelächter einzustimmen, ohne wirklich Partei für ihn zu ergreifen. Es tat weh, weil es so neutral war – ein weiteres Zeichen dafür, dass er in den Augen seiner Kollegen nichts bedeutete.

Als die Tür des Personalraums hinter ihm ins Schloss fiel, spürte Markus, wie ihm die Luft aus den Lungen wich. Er blieb für einen Moment auf dem Weg zum Affengehege stehen, starrte auf die Schaufel in seiner Hand und wünschte sich, er könnte einfach verschwinden. Nicht nur aus dem Zoo, sondern aus der Welt. Die Worte seiner Kollegen hallten in seinem Kopf nach, wie ein Echo, das nicht verstummen wollte. „Meister Wolf“, „Mülltonne“, „zerzaust“ – jedes Wort fühlte sich an wie ein Stempel, der ihn immer weiter in den Boden drückte.

„Warum immer ich?“ dachte Markus, während er den langen, leeren Weg zu den Gehegen entlangging. Der Frost unter seinen Schuhen knirschte leise, aber der kalte, klare Morgen brachte ihm keine Klarheit. Stattdessen nagte ein alter Schmerz an ihm, ein Gefühl der Wertlosigkeit, das schon seit Jahren in ihm wuchs und nie ganz verschwunden war.

Er hatte versucht, sich mit seiner Rolle abzufinden – dem unsichtbaren Mann, dem stillen Arbeiter, der sich nicht beschwert und niemandem im Weg steht. Doch es war schwer, sich mit etwas abzufinden, das jede Faser seines Wesens verneinte. Markus war intelligent, fähig, er wusste das. Aber die ständigen Spitzen und die Gleichgültigkeit seiner Umgebung ließen ihn daran zweifeln, ob er jemals mehr sein könnte als „Meister Wolf“, der Kerl mit der schmutzigen Schaufel und dem zerzausten Haar.

Am Gehege angekommen, schob Markus die Tür auf und begann mechanisch mit der Arbeit. Während er den Boden reinigte, schlichen sich die Affen neugierig näher, ihre kleinen, wachsamen Augen fixierten ihn. Ein Junges sprang gegen das Gitter und schrie laut, als wollte es ihn herausfordern. Markus wich zurück und warf einen Blick über seine Schulter. Niemand war da, um ihn zu beobachten, zu beurteilen oder zu verlachen. Doch das Gefühl der Scham blieb. Selbst die Affen wirkten auf ihn wie ein Publikum, das ihn als Versager betrachtete.

Er wischte sich den Schweiß von der Stirn, obwohl die Luft eisig war, und kehrte den Dreck in eine Schaufel. Während er arbeitete, tauchten die Gesichter seiner Kollegen in seinem Kopf auf, begleitet von ihren Stimmen. Jendrik, der über ihn lachte. Sarah, die ihn abwertete. Stephani, die ihn verteidigte, aber ohne ihn wirklich zu unterstützen. Es war ein Kreislauf, aus dem er nicht ausbrechen konnte, und jeder neue Tag im Zoo war ein weiterer Beweis dafür, dass er in dieser Welt nicht zählte.


In der Mittagspause, während die Kollegen zusammen lachten und scherzten, saß Markus allein an seinem gewohnten Platz in der Ecke der Kantine. Vor ihm lag die Tageszeitung, und in seiner Hand hielt er sein Handy. Wie jeden Tag suchte er verzweifelt nach Neuigkeiten über den Waldtroll, den mysteriösen Täter, der immer wieder die Schlagzeilen beherrscht hatte. Doch die Seiten blieben leer, und auch das Internet lieferte keine Antworten. Es war, als hätte die Welt den letzten Überfall vergessen – oder bewusst verschwiegen.

Sein Herz schlug schneller, während er immer wieder den Bildschirm aktualisierte. Warum gab es keine Berichte? War es nicht wichtig genug? Oder – und dieser Gedanke ließ ihm keine Ruhe – wollte jemand verhindern, dass darüber gesprochen wurde? Selina Ray, sein letztes Opfer, war doch berühmt. Hatte es ihr gefallen? Spielte sie ein Spiel mit ihm? Der Gedanke ließ seine Hände zittern, und er schob die Zeitung hastig weg. Die Welt ignorierte ihn, genauso wie sie den Waldtroll ignorierte. Er fühlte sich unsichtbar, bedeutungslos.

Am Nachmittag, während Markus die Gehege der Erdmännchen säuberte, hörte er plötzlich eine vertraute Stimme. Er drehte sich um und sah Ines Köhler mit ihrem Sohn Leon am Zaun stehen. Sein Herz setzte einen Schlag aus. Ines, die einzige Person, die in ihm mehr zu sehen schien als die Kollegen. Leon, der kleine Junge, der ihn mit kindlicher Unbefangenheit mochte. Doch heute war etwas anders.

„Hallo, Herr Wolf!“, rief Leon mit strahlenden Augen, während er gegen das Geländer lehnte. Ines lächelte freundlich, doch auch sie wirkte abwartend.

Normalerweise hätte Markus alles getan, um mit ihnen zu reden, selbst wenn es bedeutete, die Arbeit kurz zu unterbrechen. Doch heute war sein Kopf zu voll mit anderen Gedanken. Die Vorstellung, dass Selina Ray sich vielleicht wünschte, ihm wieder zu begegnen, hatte ihn völlig in den Bann gezogen. Seine Gedanken waren weit weg, und seine Antworten blieben kurz und kühl.
„Guten Tag, Leon. Frau Köhler“, murmelte er, ohne wirklich aufzuschauen.
Ines runzelte die Stirn. „Alles in Ordnung, Herr Wolf? Sie wirken abwesend.“

„Alles bestens“, antwortete Markus mechanisch und richtete seinen Blick auf das Gehege vor sich. Er spürte, wie sein Herz sich zusammenzog, doch er konnte einfach nicht anders. Der Gedanke, Ines direkt anzusprechen, sie seine wahren Gefühle wissen zu lassen, war zu überwältigend. Eine Zurückweisung – selbst eine kleinste Bemerkung, die seine Hoffnung zunichtemachen könnte – würde er nicht verkraften.
Leon, der die kühle Haltung von Markus spürte, zog an Ines’ Arm. „Mama, warum redet er so komisch mit uns?“


Ines’ Worte ließen Markus’ Magen sich schmerzhaft zusammenziehen, doch er verharrte starr, ohne eine Regung zu zeigen. Sein Griff um den Besenstiel wurde fester, als wolle er sich an etwas festhalten, während ein Sturm in ihm tobte. Er wusste, dass er etwas sagen sollte, irgendetwas, das die Situation entschärfte. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken. Stattdessen starrte er weiter auf das Gehege, als würde er dort die Antworten finden, die ihm fehlten.

Ines ließ sich nicht so leicht abwimmeln. Sie trat einen Schritt näher an den Zaun und verschränkte die Arme vor der Brust. „Weißt du, Markus, wenn du uns nicht sehen willst, dann sag es einfach. Aber dieses Ausweichen... das passt nicht zu dir.“

Markus schluckte schwer. Die Art, wie sie seinen Namen aussprach, brachte ihn fast dazu, aufzublicken. Fast. Aber sein Kopf war ein einziges Chaos. Wie sollte er ihr erklären, dass sie nicht der Grund für seine Distanz war, sondern seine eigene Unzulänglichkeit?

Leon spürte die Spannung zwischen den Erwachsenen und blickte verwirrt von seiner Mutter zu Markus. „Herr Wolf, sind Sie böse auf uns?“ fragte er leise, seine Stimme klang fast verletzlich.

Markus holte tief Luft und wandte sich schließlich doch um. Seine Augen trafen die von Ines, und für einen Moment glaubte sie, etwas in seinem Blick zu erkennen – Reue? Schmerz? Doch der Ausdruck war so flüchtig, dass sie ihn kaum deuten konnte.

„Natürlich nicht, Leon. Ich... ich habe nur viel im Kopf“, sagte Markus schließlich, aber seine Stimme klang hohl, fast entschuldigend. Er schaute den Jungen kurz an, bevor er den Blick wieder senkte.

Ines’ Gesicht verhärtete sich. „Viel im Kopf? Das scheint ja inzwischen Standard bei dir zu sein. Vielleicht haben wir wirklich falsch gelegen, Leon. Vielleicht interessieren wir ihn nicht mehr.“ Sie drehte sich abrupt um, nahm Leons Hand und zog ihn sanft mit sich. „Komm, mein Schatz. Wir lassen Herrn Wolf seine Ruhe.“

Leon blickte über die Schulter zurück. „Aber Mama...“

Ines zog ihren Sohn sanft zurück und blickte Markus mit einem Hauch von Enttäuschung an. „Na ja, Leon, vielleicht hat er es nicht mehr nötig, sich mit uns abzugeben“, sagte sie laut genug, dass Markus es hörte. Ihre Stimme war ruhig, aber ihre Worte trafen ihn wie ein Dolch.

Markus hob den Kopf, sah, wie sie Leon an die Hand nahm und sich umdrehte. Sie gingen langsam weg, und er spürte, wie sein Herz brach. Die letzte Verbindung, die er zu etwas Schönem hatte, war dabei, sich aufzulösen. Und es war seine eigene Schuld.


Markus sah ihnen nach, seine Kehle fühlte sich wie zugeschnürt an. Es war, als hätte jemand ein Loch in seine Brust gebohrt. Wie konnte er ihr das nur erklären? Dass seine Gedanken in einem Labyrinth gefangen waren, aus dem er nicht entkam? Doch er hatte es versäumt, und jetzt waren sie fort. Ihre Schritte hallten in seinem Kopf nach, und der Schmerz ihres Abschieds lastete schwerer als je zuvor.

Doch selbst in diesem Moment konnte Markus nicht aufhören, an Selina Ray zu denken. Er fragte sich, ob sie über ihn nachdachte, ob sie ihn in ihre Welt der Öffentlichkeit einbezog. Würde sie in ihrem nächsten Lied über ihn singen? Würde sie vielleicht versteckte Botschaften senden, nur für ihn? Die Gedanken an diese Möglichkeit waren wie ein süßer Schmerz, der ihn aus der Realität zog.

Am Ende des Tages, als die letzten Besucher den Zoo verließen und der Park in Stille gehüllt war, saß Markus allein auf einer Bank und starrte in die Dunkelheit. Der Verlust von Ines und die Sehnsucht nach Selina verschmolzen zu einer unerträglichen Last. Doch tief in seinem Inneren brannte immer noch ein Funke – die Hoffnung, dass er in der Welt von Ines oder Selina doch noch eine Rolle spielen könnte.


Am nächsten Tag ging Markus mit einem schweren Gefühl im Magen zur Arbeit. Die Worte von Ines hallten immer noch in seinem Kopf wider: „Na, der hat es wohl nicht mehr nötig, sich mit uns abzugeben.“ Es war ein Satz, der ihn tief traf, weil er wusste, dass er sie verletzt hatte. Er hatte nicht gewollt, dass sie so von ihm dachte, doch die Gedanken an Selina Ray und der seltsame Drang, den sie in ihm auslöste, hatten ihn in einen inneren Konflikt gestürzt, den er selbst kaum begreifen konnte.

Der Arbeitstag begann wie üblich – kalt, monoton, und voller kleiner Demütigungen. Jendrik ließ wieder eine seiner spöttischen Bemerkungen fallen, doch Markus reagierte nicht. Seine Gedanken waren bei Ines. Er fragte sich, ob sie wieder in den Zoo kommen würde, ob sie ihm eine Chance geben würde, sich zu entschuldigen. Doch eine noch größere Angst nagte an ihm: Was, wenn sie nie wiederkäme? Was, wenn sie wirklich glaubte, er hätte kein Interesse mehr an ihr und Leon?

Während der Mittagspause saß Markus allein in einer Ecke der Kantine und blätterte wie gewohnt durch die Zeitung. Er suchte nicht mehr nach Berichten über den Waldtroll – es war klar, dass die Presse sich offenbar nicht für die Opfer des Trolls interessierte, so wie sich niemand für die stillen Kämpfe in Markus’ Leben interessierte. Die Einsamkeit, die ihn umgab, war erdrückend, und die Vorstellung, dass Ines ihn jetzt vielleicht genauso sah wie seine Kollegen – unbedeutend, abweisend, vielleicht sogar kaltherzig – machte ihn fertig.

Am Nachmittag, als er die Gehege der Löwen säuberte, hörte Markus plötzlich eine vertraute Stimme. Er drehte sich um und sah Ines und Leon am Zaun stehen. Sein Herz machte einen Sprung, doch gleichzeitig fühlte er sich schwer wie Blei. Würde sie ihm eine Chance geben, das Missverständnis von gestern zu klären?

„Hallo, Herr Wolf“, rief Ines und lächelte. Es war ein vorsichtiges, zögerndes Lächeln, das deutlich machte, dass sie nicht wusste, ob sie willkommen war.

Markus nickte hastig, ließ den Besen, den er hielt, fast fallen und wischte sich schnell die Hände an seiner Hose ab. „Ines… äh, Frau Köhler. Schön, dass Sie wieder da sind.“

Leon sah ihn neugierig an. „Haben Sie heute wieder die Löwen sauber gemacht, Herr Wolf?“ fragte der Junge, und seine Augen funkelten vor kindlicher Begeisterung.

Markus lächelte. „Ja, Leon. Die Löwen sind immer die erste Station nach der Pause. Sie können ziemlich unordentlich sein, weißt du.“

Leon lachte, und für einen kurzen Moment fühlte sich Markus leichter. Doch Ines’ Gesicht blieb nachdenklich. „Gestern… ich hatte den Eindruck, Sie hätten etwas auf dem Herzen“, sagte sie leise. „Leon hat sich gefragt, ob er Sie verärgert hat.“

„Was? Nein!“ Markus schüttelte hastig den Kopf. „Es tut mir leid, wenn das so rüberkam. Ich war einfach… in Gedanken.“

Ines nickte langsam. „Gut. Leon mag Sie nämlich wirklich gern. Und ehrlich gesagt, ich auch. Es wäre schade, wenn wir uns aus den Augen verlieren würden.“

Ihre Worte trafen Markus wie ein warmer Lichtstrahl in einer dunklen Nacht. „Ich mag Sie auch… sehr“, stammelte er und fühlte, wie seine Ohren heiß wurden. Er wollte mehr sagen, etwas Bedeutendes, etwas, das ihr zeigte, wie sehr sie ihm wichtig war. Doch die Worte blieben ihm im Hals stecken.


Die Worte von Ines hallten in Markus’ Gedanken wider, als er sich später am Abend auf den Weg nach Hause machte. Ihre Aussage, dass sie ihn mochte – dass sie es schade finden würde, den Kontakt zu verlieren – war wie ein Anker in seinem stürmischen Inneren gewesen. Aber statt ihn zu beruhigen, schürte es eine neue Unruhe. Wie konnte er ihr gerecht werden? Wie konnte er jemand sein, den sie wirklich wollte?

Diese Fragen blieben unbeantwortet, als Markus sich später in seinem Wohnzimmer auf das Sofa setzte. Die Nacht war still, doch in ihm tobte ein Kampf. Er dachte an Ines, an Leon – an das Leben, das sie zusammen führten, dass er sich insgeheim erträumte. Aber dann drängte sich ein anderes Gesicht in seine Gedanken: Selina Ray. Die Frau, die ihn seit Tagen nicht losließ. Ihr Name, ihre Erscheinung, die unausgesprochene Verbindung, die er in seinem Kopf aufgebaut hatte – sie war wie ein Magnet, der ihn immer wieder anzog.
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Irenova
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Re: Der Waldtroll

Post by Irenova »

Markus saß an seinem Schreibtisch, den Kopf voller Gedanken, die sich wie ein unaufhaltsamer Sturm in ihm breitmachten. Selina Ray. Ihr Name war plötzlich überall. Der neue Shootingstar, ihr erster großer Hit hatte die Charts gestürmt, und in den sozialen Medien wurde sie als „die Stimme der neuen Generation“ gefeiert. Markus hatte das Lied gehört, ein Ohrwurm mit kraftvollen Beats und einer Stimme, die direkt unter die Haut ging. Doch es war nicht nur die Musik, die ihn beschäftigte – es war sie. Ihre Ausstrahlung, ihre Energie, die Art, wie sie auf der Bühne die Menschen in ihren Bann zog.

Sein Laptop flackerte, als er ihn aufklappte. „Selina Ray Adresse“, tippte er ein und drückte Enter. Die ersten Treffer waren oberflächliche Artikel: Interviews, Musikvideos, Lobeshymnen. Es gab keinen Hinweis darauf, wo sie lebte. Markus lehnte sich zurück und runzelte die Stirn. Natürlich würde eine aufstrebende Künstlerin wie sie ihre Privatadresse nicht einfach so öffentlich machen. Aber das hielt ihn nicht ab.

Er begann, tiefer zu graben. In einem Artikel über die lokale Rap-Szene wurde erwähnt, dass sie aus dem Gallusviertel stammte. Markus’ Finger flogen über die Tastatur, als er „Selina Ray Gallus Frankfurt“ suchte. Doch die Ergebnisse waren ebenso vage – nur ein Hinweis darauf, dass sie dort aufgewachsen war. Es war frustrierend, aber es machte ihn nur noch entschlossener.

Nach einer halben Stunde fand er ein Social-Media-Profil einer Eventagentur, die ihre Debüt-Show promotet hatte. Markus klickte sich durch die Beiträge und fand schließlich ein Foto von Selina, aufgenommen vor einem unscheinbaren Gebäude. Der Post beschrieb das Bild als „Hinter den Kulissen bei der Queen des Gallus!“, aber ohne weitere Details. Markus zoomte in das Foto und bemerkte eine unscheinbare Hausnummer an einer Wand im Hintergrund.

„Das muss es sein“, murmelte er und suchte die Nummer zusammen mit dem Straßennamen, der im Kommentar erwähnt wurde. Es war keine direkte Bestätigung, aber es führte ihn zu einer Adresse am Stadtrand, nicht weit von einem bekannten Tonstudio entfernt.

Markus zögerte. Sein Herz schlug schneller. War das überhaupt richtig? Sie hatte gerade ihren großen Durchbruch geschafft, war vermutlich von Menschen umgeben, die ihre Zeit in Anspruch nahmen. Warum sollte sie ausgerechnet ihn wahrnehmen? Doch der Gedanke, sie vielleicht von Weitem zu sehen, ihre Welt für einen Moment zu betreten, war zu verlockend.

Er schloss den Laptop, stand auf und zog sich eine Jacke über. „Nur mal schauen“, redete er sich ein, als er die Tür hinter sich schloss. Die Straßen von Frankfurt waren lebendig, voller Lichter und Menschen, aber Markus nahm sie kaum wahr. Sein Ziel war klar, und mit jedem Schritt wurde seine Entschlossenheit größer. Selina Ray – die Frau, die ihn nicht mehr losließ.

Markus starrte auf den Bildschirm. Sein Herz schlug schneller, und in seinem Kopf spielte sich ein stiller Kampf ab. Sollte er wirklich hingehen? Sollte er sich der Realität stellen, statt weiter in seinen Träumen zu verweilen? Schließlich stand er auf, zog sich eine Jacke über und verließ das Haus.

Der Weg zu Selinas Adresse war länger, als er erwartet hatte, und je näher er kam, desto lauter wurde das Dröhnen seines Herzschlags in seinen Ohren. Als er schließlich vor dem kleinen, gepflegten Haus stand, blieb er eine Weile auf der anderen Straßenseite stehen und beobachtete. Das Haus war anders, als er es sich vorgestellt hatte. Es war nicht protzig, nicht glamourös. Es wirkte einladend, fast bescheiden – mit einem kleinen Vorgarten, in dem Lampen das Gehölz sanft beleuchteten.

Markus’ Atem wurde flacher, als er beschloss, näher heranzugehen. Er schlich über die Straße, seine Schritte leise auf dem Gehweg. Am Zaun des Gartens hielt er inne, spähte durch das dichte Gebüsch und versuchte, einen Blick ins Innere des Hauses zu werfen. Lichter waren an, aber die Vorhänge waren zugezogen.

Mit klopfendem Herzen kletterte er vorsichtig über den niedrigen Zaun und betrat den Garten. Die kalte Luft schien sich um ihn zu legen wie ein Schleier, doch er spürte nur das Adrenalin, das ihn antrieb. Er schlich durch den Garten, immer darauf bedacht, keinen Lärm zu machen, und blieb schließlich vor der Hintertür stehen.

Er zögerte. Das war der Moment, in dem er hätte umkehren können. Doch stattdessen drückte er die Türklinke – und die Tür öffnete sich. Sie war nicht abgeschlossen. Markus hielt den Atem an und trat ein.

Das Haus war warm, und ein leichter Duft von Vanille und Lavendel lag in der Luft. Markus schloss die Tür hinter sich und blieb einen Moment stehen, um sich umzusehen. Der Raum, in dem er sich befand, war eine gemütliche Küche mit einer Eckbank, die mit bunten Kissen bestückt war. Auf dem Tisch stand eine Schale mit Obst, und an der Wand hing eine kleine Pinnwand mit Bildern und Notizen.

Markus spürte, wie seine Gedanken durcheinandergerieten. Das hier war nicht das, was er erwartet hatte. Das Haus war nicht kalt und steril, nicht durchgestylt wie in den Hochglanzmagazinen. Es war einladend, familiär – als lebte hier jemand, der das Leben wirklich liebte.

Er schlich weiter ins Wohnzimmer, wo ein großes Sofa vor einem Kamin stand. Eine Decke lag sorglos über die Lehne geworfen, und auf einem kleinen Couchtisch standen ein paar Kerzen. Auf einem Regal an der Wand standen Bilderrahmen – lachende Gesichter, glückliche Momente, festgehalten in der Zeit.

Markus fühlte sich fehl am Platz, fast wie ein Eindringling in eine heile Welt, die er sich nicht vorstellen konnte. Er trat näher an die Bilder und betrachtete sie genauer. Auf einem war Selina zu sehen, wie sie ein Kind in den Armen hielt – ein Mädchen mit lockigem Haar und strahlenden Augen. Auf einem anderen war sie in einem Garten, umgeben von Freunden oder vielleicht ihrer Familie.

„Das ist nicht… das ist nicht das, was ich dachte“, flüsterte Markus leise zu sich selbst. Sein Herz schlug immer noch heftig, doch es war ein anderer Schlag – einer, der von Zweifel und Verwirrung geprägt war.

Er wollte weitergehen, doch plötzlich hörte er ein Geräusch – Schritte von oben. Markus erstarrte, seine Atmung stockte. Jemand war im Haus. Er hatte nicht bedacht, dass Selina vielleicht zu Hause sein könnte. Er blickte zur Hintertür, überlegte, ob er fliehen sollte, doch seine Beine schienen nicht zu gehorchen.
Die Schritte kamen näher.

Markus stand wie versteinert da, während die Schritte von oben immer näher kamen. Sein Blick wanderte durch das Wohnzimmer, suchte fieberhaft nach einer Lösung. In seinem Inneren kämpfte er mit der Realität dessen, was er tat – doch der Drang, den Moment zu kontrollieren, überwältigte ihn. Seine Hände zitterten, als er in seine Jackentasche griff und den kleinen Lappen hervorholte, den er für solche Fälle vorbereitet hatte. Die kleine Flasche mit dem Betäubungsmittel war ebenfalls da, und er zog den Korken mit den Zähnen heraus.

„Ganz ruhig“, flüsterte er zu sich selbst, während er die Flüssigkeit auf den Stoff tropfen ließ. Der scharfe, chemische Geruch stieg ihm in die Nase, und er hielt instinktiv den Atem an, während er den Lappen zusammenfaltete.

Die Schritte kamen jetzt die Treppe hinunter. Er konnte das leise Knarren des Holzes hören, das unter der Last der Schritte nachgab. Markus trat einen Schritt zurück, seine Augen auf die Tür zum Flur gerichtet. Seine Muskeln spannten sich an, während er den Lappen fest umklammerte.
Dann öffnete sich die Tür.

Selina trat ins Wohnzimmer, in einen weichen Morgenmantel gehüllt, ihr Haar unordentlich und die Augen noch müde. Sie hielt ein Buch in der Hand und blätterte beiläufig darin, während sie Richtung Sofa ging. Es war klar, dass sie ihn noch nicht bemerkt hatte.

Markus’ Herz raste. Er wusste, dass dies der Moment war. Er hatte keine Zeit, nachzudenken oder seine Taten zu hinterfragen. Mit einem schnellen Schritt trat er hinter sie und presste den Lappen auf ihren Mund und ihre Nase.

Selina schrie auf, das Buch fiel mit einem dumpfen Geräusch zu Boden. Sie riss die Arme hoch, versuchte, sich zu wehren, doch Markus war vorbereitet. Er umklammerte sie mit beiden Armen, drückte sie fest an sich, während sie sich wand und ihre Hände verzweifelt nach Halt suchten.

„Hör auf! Hör auf zu kämpfen!“, zischte Markus, doch seine Stimme war leise und panisch, kaum mehr als ein Flüstern.

Selina trat ihm mit dem Fuß gegen das Schienbein, und Markus stöhnte vor Schmerz auf. Doch er ließ nicht los. Sie war stark, viel stärker, als er erwartet hatte. Ihre Nägel kratzten über seinen Unterarm, hinterließen brennende Streifen auf seiner Haut, doch er hielt den Lappen fest.

Der Kampf dauerte nur Sekunden, fühlte sich für Markus jedoch wie eine Ewigkeit an. Schließlich ließ Selinas Widerstand nach. Ihre Bewegungen wurden schwächer, ihre Arme sanken langsam herab, und schließlich knickten ihre Beine ein. Markus ließ sich vorsichtig mit ihr zu Boden gleiten, hielt den Lappen noch einen Moment an Ort und Stelle, bis er sicher war, dass sie bewusstlos war.

Sein Atem ging stoßweise, und sein ganzer Körper zitterte. Die Realität dessen, was gerade passiert war, begann langsam auf ihn einzuwirken, doch er schob den Gedanken beiseite. Er konnte sich jetzt keine Schwäche leisten.

„Es tut mir leid“, flüsterte er, während er Selina vorsichtig auf den Boden legte. Ihr Gesicht war friedlich, fast so, als würde sie schlafen. Doch die roten Striemen auf seinem Arm erzählten eine andere Geschichte – die Spuren eines kurzen, aber heftigen Kampfes.

Markus setzte sich schwer atmend auf die Kante des Sofas und rieb sich das Gesicht. Sein Blick wanderte durch das Zimmer, blieb an den Fotos an der Wand hängen. Das Bild von Selina mit dem Kind, die glücklichen Momente, die so im Widerspruch zu dem standen, was gerade geschehen war.

Er wusste, dass er keine Zeit verlieren durfte. Er musste entscheiden, was als Nächstes passieren sollte.

Markus keuchte schwer, als er sich daran machte, Selinas schlaffen Körper die Treppe hinaufzutragen. Sie war leichter, als er es erwartet hatte, aber die Anstrengung, sie anzuheben und gleichzeitig sein Gleichgewicht auf der schmalen, knarrenden Treppe zu halten, brachte ihn an seine Grenzen. Sein Rücken schmerzte, seine Hände zitterten vor Erschöpfung, und Schweiß tropfte von seiner Stirn, obwohl das Haus angenehm kühl war.

„Fast geschafft“, murmelte er atemlos und zog sie ein weiteres Stück höher. Ihre Füße schlugen gegen die Stufen, und er hielt inne, lauschte, ob jemand die Geräusche gehört haben könnte. Aber das Haus blieb still.

Mit letzter Kraft erreichte er den oberen Flur. Vor ihm lag eine halboffene Tür, durch die er das Schlafzimmer erkennen konnte – ein ruhiger, ordentlicher Raum mit weichen Farben und einem großen Bett in der Mitte. Markus taumelte hinein, seine Beine fühlten sich an, als würden sie jeden Moment nachgeben.

Er ließ Selina vorsichtig auf das Bett gleiten und blieb einen Moment stehen, um wieder zu Atem zu kommen. Das Schlafzimmer war wie der Rest des Hauses: warm, einladend, voller kleiner persönlicher Details. Auf dem Nachttisch standen Bücher, ein Wecker und eine kleine Vase mit getrockneten Blumen. An der Wand hing ein großes Bild, das ein friedliches Landschaftsmotiv zeigte.

Markus’ Blick fiel auf den Bademantel, den Selina getragen hatte, bevor sie bewusstlos wurde. Der Gürtel war lose, fast wie eine Einladung. Er zog ihn heraus, seine Hände zitterten leicht, während er die weiche Schnur durch die Finger gleiten ließ.

Er setzte sich auf die Bettkante und hob Selinas Arme vorsichtig an. Sie waren schlaff, reglos, was die Aufgabe einfacher machte. Mit einer Mischung aus Nervosität und Entschlossenheit wickelte er den Gürtel des Bademantels um ihre Handgelenke und zog ihn fest, sodass sie auf ihrem Rücken fixiert waren.

Markus beobachtete sie für einen Moment. Ihr Atem ging gleichmäßig, ihre Gesichtszüge waren entspannt. Sie sah fast friedlich aus, aber er wusste, dass dieser Frieden nicht lange andauern würde.

Langsam begann er, ihr die Kleidung auszuziehen. Der Morgenmantel, der ohnehin locker um sie gehangen hatte, war schnell abgelegt. Ihr Pyjama-Oberteil folgte, dann die Hose. Mit jedem Kleidungsstück, das er entfernte, schien die Atmosphäre im Raum dichter zu werden, schwerer. Schließlich lag sie nackt vor ihm, und Markus starrte sie an, unsicher, was er fühlte.

Er suchte nach etwas um sie am Bett fixieren zu können und fand einige Schaals in ihrem Schrank mit denen ihre Oberarme und die Füße am Bett festbinden konnte und zwar so das ihre beine weit gespreizt waren und jeden einluden in ihr inneres nach Lust und Laune einzudringen. Er war sich sicher das Selina das Genießen würde wenn sie wieder erwachte.

Er zog sich die Schuhe aus und setzte sich auf die linke Seite des Bettes, in Hüfthöhe von Selina. Seine Hände ruhten auf ihren kleinen, aber perfekten Titten, und sein Blick war starr auf sie gerichtet. Er wartete und begann unbewusst mit seinen Fingern an ihren Nippeln zu spielen.

Es dauerte nicht lange, bis Selina zu sich kam. Ein leises Stöhnen kam über ihre Lippen, ihre Lider flackerten, und schließlich öffneten sich ihre Augen. Einen Moment lang schien sie desorientiert zu sein, doch dann wurde ihr bewusst, dass sie nicht allein war – und dass etwas nicht stimmte.

„Was…?“ Ihre Stimme war heiser, und ihr Blick wanderte durch den Raum, bis er an Markus hängen blieb. Sie sog scharf die Luft ein, als sie bemerkte, dass sie nackt war, ihre Arme gefesselt hinter ihrem Rücken.

„Wer sind Sie?! Was wollen Sie?!“ rief sie, ihre Stimme eine Mischung aus Angst und Wut. Sie versuchte, sich zu bewegen, doch die Fesseln hielten sie fest, und ihre Lage ließ ihr kaum Spielraum.

Markus sagte nichts. Er saß einfach da, seine Hände immer noch auf seinen Knien, seine Augen unverwandt auf sie gerichtet.

Selina zog an den Fesseln, ihr Atem beschleunigte sich, und Panik begann, sich in ihrem Gesicht auszubreiten. „Lassen Sie mich sofort gehen! Was soll das?!“

Markus öffnete den Mund, als wollte er etwas sagen, doch keine Worte kamen heraus. Er hatte sich diesen Moment so oft vorgestellt, doch nun, da er eingetreten war, wusste er nicht, wie er ihn beginnen sollte.

Die Stille zwischen ihnen war wie ein schwerer Vorhang, der die Spannung im Raum noch verstärkte.

Und dreht er sich zu ihr um und führt seine linke Hand zwischen ihre Beine und spielt mit ihren Schamlippen, drückt auf ihren Kitzler und dringt dann langsam und führt ihn doch gefühlvoll in ihre Vagina ein. Währen dieser zeit spielt seine Rechte Hand immer fester mit ihren Brüsten. „Du hast so einen schönen perfekter Körper, weißt du das? Deine Titten sind ein Traum.“ „Bitte lass mich gehen, ich kann dich bezahlen.“

Markus deutet ihr an zu schweigen, „sei still und genieße das alles wie vor einigen Tagen im Wald. Weißt du eventuell bekommen wir beide bald ein Kind.“ Er lächelt sie gefühlvoll an Selina erstarrt vor Angst. Markus atmet immer schwere und seien Hände werden immer fordernder so sehr, dass es Selina beginnt zu schmerzen.
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