8. Teil - Verblasste Reue
Die Ermittlungen am Anwesen der Familie Dreesen zogen sich über Stunden. Mit Suchhunden durchkämmte die Polizei das weitläufige Gelände. Doch je länger die Suche dauerte, desto bedrückender wurde die Stille. Keine Hinweise zu Sophie, keine Spur von Emily. Und auch keine offensichtlichen Hinweise, die Malte Dreesen direkt mit den Verbrechen in Verbindung brachten. Nichts. Weder in seinem Haus, noch in der alten Gartenlaube, noch auf den angrenzenden Feldern.
Dafür war es der erste Blick auf seinen PC, der bei Maria und Markus alle Alarmglocken schrillen ließ. Bilder. Videos. Ordner mit kryptischen Namen. Dateien mit Einträgen, die einen eiskalten Schauer über ihren Rücken jagten. Der digitale Beweis war erschütternd. Es waren verstörende Inhalte, Belege für ein sexuelles Verlangen.
Maria blickte auf den Bildschirm, der das Verzeichnis geöffnet zeigte, und spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. „Verdammter Mistkerl…“ presste sie hervor. Tausende Fotos und Videos von Vergewaltigungen, wovon einige verdächtig nach realen Taten und nicht nach Pornos aussahen.
Markus nickte, seine Miene finster. „Er ist unser Mann. Wir brauchen nur noch den letzten Beweis. Und Gott steh uns bei, wenn er wirklich noch jemanden versteckt hat…“
Das bedrückendste aber war die drängende Frage: Waren sie zu spät? Hatte Dreesen bereits ein zweites Mal zugeschlagen? War Emily vielleicht schon tot, während sie draußen im Wald um ihr eigenes Leben gekämpft hatte?
Selbstverständlich wurden auch die Eltern des Verdächtigen ins Revier gebracht und getrennt befragt. Der Vater, ein schweigsamer Mann mit wettergegerbtem Gesicht und abwehrender Haltung, behauptete, von nichts zu wissen. Die Mutter war nervös, ihre Hände zitterten, der Blick wich immer wieder aus. Doch zunächst hielt auch sie dicht.
Erst nach über einer Stunde intensiven Verhörs, als Maria ihr erneut das Foto von Emily und die schrecklichen Funde auf dem PC ihres Sohnes vorlegte, brach sie unter der Last zusammen. Tränen liefen ihr über das Gesicht. „Ich… ich hab das nicht gewollt… Ich wusste… ich hab’s geahnt… er… er war nie normal…“ schluchzte sie.
Maria beugte sich vor. „Wo ist Emily? Was wissen Sie?“
Mit zitternder Stimme flüsterte die Frau schließlich: „In der alten Scheune… hinter dem Heuboden… da ist… eine Kammer. Mein Mann hat sie vor Jahren gebaut… niemand weiß davon… ich habe ihn… dort reden gehört… ich wollte es nicht glauben…“
Es war der Hinweis, auf den sie gehofft hatten. Keine Sekunde wurde verloren. Eine Gruppe Beamter, Maria und Markus an der Spitze, eilte mit Werkzeugen zur besagten Scheune. Die Hunde wurden nervös, bellten, kratzten an den Wänden.
Hinter einem doppelten Verschlag, abgedeckt mit alten Holzbohlen und Strohballen, fanden sie schließlich eine schmale Tür. Sie war von außen verriegelt. Markus hob den Riegel an, und mit vereinten Kräften drückten sie die Tür auf.
Drinnen — kaum mehr als ein niedriger Verschlag, feucht, stickig, der Boden mit alten Decken ausgelegt — lag eine Frau. Abgemagert, nackt und schmutzig, ihr Gesicht gezeichnet von Angst und Erschöpfung. Ihr Körper sah gezeichnet aus und sie schien die Polizisten kaum noch wahrzunehmen.
Maria kniete sich sofort zu ihr. „Alles gut. Sie sind in Sicherheit. Mein Name ist Maria. Wie heißen Sie?“
Mit brüchiger Stimme flüsterte die Frau: „Nikola… Nikola Kowalska…“
Die Beamten tauschten einen Blick. Der Name war ihnen bislang nicht bekannt. Markus griff zum Funkgerät. „Zentrale, hier Kommissar Preuß. Wir haben eine weitere Frau gefunden. Name Nikola Kowalska, 27 Jahre, polnische Staatsangehörige. Zustand kritisch. Rettungswagen anfordern.“
In kurzen Worten berichtete Maria Nikola, dass sie in Sicherheit war, dass ihr nichts mehr passieren würde. Die junge Frau weinte, ihre Worte waren kaum verständlich. Zwischen den Tränen stammelte sie, dass sie als Saisonarbeiterin auf dem Hof gearbeitet habe — und dass Malte sie vor Wochen in diese Kammer gesperrt habe und seitdem wieder und wieder vergewaltigt habe.
Maria spürte einen Kloß in der Kehle. Sie hatte eine Geisel gefunden… doch von Emily fehlte weiterhin jede Spur.
Er hatte mitbekommen, was in den letzten Stunden passiert war. Mehrere Streifenwagen waren durch den Ort gefahren, die Sirene des Rettungswagens war auch nicht zu überhören und schon bald redete das ganze Dorf darüber, dass die Polizei wohl den Mörder von Sophie gefasst hätte. Auch der regionale Radiosender berichtete bald darüber und es sickerte irgendwann auch der Name Malte Dreesen durch. Doch nur er wusste, dass sie den Täter nicht gefasst hatten. Aber war das vielleicht seine Chance? Er musste nachdenken, doch dafür brauchte er einen klaren Kopf, so dass er sich entschied nach draußen zu gehen und eine zu rauchen. Er ging ein paar Schritte, als er sich eine Zigarette anzündete und dort an der Straßenecke auf zwei Männer aus der Nachbarschaft traf.
Sven Bünning, Frank Bertram und Timo Bohl – alle drei waren im Dorf nicht gerade angesehen, was sie irgendwie zu Leidgenossen machte. Bünning den alle merkwürdig fanden, Bertram der durch den Einfluss des Bürgermeisters gemieden wurde und Bohl, der durch seine aufdringliche Art mehrfach aufgefallen war.
„Also, dass sie da jetzt diesen Dreesen festgenommen haben… hätt’ ich auch nicht gedacht. Das war einer der wenigen, der noch sein Auto zu mir gebracht hat und der wirkte immer so unscheinbar“, begann Bertram. „Ich habe ja immer gedacht, das wäre der Timo gewesen. Der glotzt den jungen Mädels doch ständig hinterher, wie so’n alter Geier.“
Bünning lachte kehlig und zog an seiner Zigarette. „Da sagst du was, Frank. Habe ich mir auch schon gedacht. Der Timo — der hat immer gegafft, wenn die Sophie durchs Dorf gelaufen ist. Wäre nicht der Erste gewesen, der bei sowas irgendwann mal durchdreht.“
Bohl verzog das Gesicht, funkelte die beiden an. „Ihr habt doch einen Knall! Ich habe euch beide auch noch nie mit ‘ner Frau gesehen, will ja nix sagen.“
„Na, na…“ brummte Bünning. „Du kannst gut reden, Timo. Der Frank da drüben in seiner Werkstatt… der hätte da bestimmt auch wen verstecken können. Hat doch da hinten diesen alten Lagerraum, wo nie einer reingeht. Weiß der Geier, was der da treibt.“ Bertram verdrehte die Augen. „Na aber selbst Sven. In deinem Schuppen da, wer weiß was es da für dunkle Räume gibt.“
„Ich sag’s euch gleich“, grummelte Bohl und beugte sich vor. „Ich hab mit der Sache nix zu tun. Ich hätte Sophie niemals was angetan. Verdammt, die war ‘ne liebe Kleine…gefickt hätte ich sie vielleicht, aber niemals getötet“
Einen Moment herrschte Schweigen. Dann räusperte sich Bertram. „Dem Schrader hätte ich es aber auch zugetraut. Der ist doch auch so’n komischer Kauz. Lebt allein, redet kaum mit jemandem…“
„Oder Baum“, warf Bünning ein. „Der hat doch schon damals beim Feuerwehrfest so schräg geguckt, als die Mädels getanzt haben. Immer so’n kranker Blick, als ob er mit dem Kopf woanders wäre. Und dann hat er ja wohl noch eine Rechnung mit dem Bürgermeister offen“
Die drei schwiegen wieder, jeder in seine eigenen dunklen Gedanken versunken. „So oder so“, brummte Bertram schließlich. „Ich sag’s euch: In diesem Dorf is’ schon immer irgendwas faul gewesen, aber uns finden die Leute komisch.“ Bünning und Bohl nickten schweigend, bevor die drei Männer sich voneinander verabschiedeten.
Er griff in seine Tasche und spürte den Hausschlüssel, als er zu dem Haus hinüber schaute in dem Emily noch immer lag. Es war komisch, bei Sophie hatte er Reue gespürt, doch diese war nun vollkommen ausgeblieben. Er fühlte sich nun sehr sicher, gerade da die Polizei einen Verdächtigen festgenommen hatte. Einmal wollte er sie noch ficken, doch dann müsste er sie loswerden. Er dachte jetzt kalt und berechnend. Verschwunden waren die Bedenken, die Reue und alles andere, was ihm bei Sophie die Freude getrübt hatte.
Emily lag auf dem Bett und starrte auf die Tür. Sie konnte sich nicht rühren, ihre Hände und Füße waren mit Seilen festgebunden. Sie hatte versucht, sich zu befreien, aber die Knoten waren zu fest. In ihrem Mund steckte ein Ballgag, der sie am Schreien hinderte. Seit Stunden lag sie nun schon so da und fragte sich, ob er zurückkommen würde. Er hatte sie die ganze Nacht über vergewaltigt und sie war jetzt völlig erschöpft und wund. Sie wusste nicht, wie lange sie das noch aushalten würde.
Ein Geräusch an der Haustür ließ sie aufhorchen. Jemand öffnete sie, dann ein Pfeifen und Schritte die näher kamen und dann ging die Tür auf. Herein kam er, der Mann, der sie hier festhielt. Er sah sie an und grinste böse. Die Nacht über hatte er eine Maske getragen, jetzt hatte er auf diese verzichtet. Emily erkannte ihn – den Mann aus der Nachbarschaft, einer von dem sie dachte, sie könne ihm vertrauen.
"Na, hast du mich vermisst, Schlampe?", fragte er und kam näher. Emily versuchte, zurückzuweichen, aber sie konnte sich nicht bewegen. "Keine Sorge, es ist bald vorbei." Er beugte sich über sie und begann, sie erneut zu berühren. Emily schloss die Augen und betete, dass es bald vorbei sein würde.
"Ich liebe es, wenn du so wehrlos bist, Emily", sagte er, während er ihren Po massierte. "Und du hast wirklich einen geilen Arsch."
Er zog ihre Pobacken auseinander und sah die Spuren von getrocknetem Sperma darauf. "Ich kann sehen, dass ich letzte Nacht ordentlich in dich reingespritzt habe", sagte er grinsend.
Er drückte zwei Finger in ihren Po und sie wand sich unter ihm. "Du bist immer so eng hier", sagte er. "Ich liebe es, deinen Arsch zu ficken. Aber ich denke, ich werde dich dieses Mal etwas warten lassen."
Er verließ den Raum und ließ Emily allein, gefesselt und mit seinem Sperma auf ihrem Arsch zurück. Sie wusste nicht, was er vorhatte und das machte ihr Angst. Würde er zurückkommen und sie weiter missbrauchen oder ließ er sie einfach hier liegen? Die Antwort darauf bekam sie nur wenige Minuten später, als er zurückkehrte. In seiner Hand eine Banane, die er wohl in der Küche gefunden hatte.
"Wow, du hast es dir hier schön gemütlich gemacht, während ich weg war, huh?", sagte er und grinste boshaft, als er das nasse Kissen und Laken sah. Der Ballgag erschwerte es zu schlucken, so dass Emily auf dem bauch liegend auf ihr Kissen gesabbert hatte. Doch noch schlimmer war der Druck ihrer Blase gewesen und so sehr sie versuchte, sich dagegen zu wehren, irgendwann war es unmöglich und sie musste dem Dran nachgeben. So waren jetzt das Laken und die Matratze unter ihr von ihrem eigenen Urin durchnässt.
Er nahm die Banane und begann, sie über Emilys Körper zu reiben, von ihrem zum Nacken, entlang der Wirbelsäule abwärts und schließlich zwischen ihren Beinen. Sie wand sich unter ihm, versuchte, ihm auszuweichen, aber sie war immer noch gefesselt und konnte sich nicht rühren.
"Gefällt dir das, Emily?", fragte er und grinste böse. "Oder möchtest du vielleicht lieber etwas anderes in deinem Loch haben?"
Er sah auf die Banane in seiner Hand und dann zurück zu Emily. "Wie wäre es damit?", fragte er und begann, die Banane in sie einzuführen. Emily schrie auf, soweit es der Ballgag in ihrem Mund zuließ. Sie wand sich unter ihm, versuchte, ihm zu entkommen, aber es war zu spät. Er hatte bereits begonnen, sie zu ficken, während er die Banane in ihr bewegte.
Er sah Emily an und grinste teuflisch, während er immer tiefer und schneller die Banane in ihre Pussy bewegte. Er hatte seine Hose geöffnet und wichste sich dabei selbst, während er ihr dabei zusah, wie sie sich wand und versuchte, sich zu befreien.
"Ich kann hören, wie sehr es dir gefällt, Emily", sagte er und grinste boshaft. "Aber ich weiß, dass du mehr willst. Du willst meinen Schwanz in dir spüren, stimmt's?"
Er zog die Banane heraus und Emily wimmerte erleichtert auf. Doch dann spürte sie plötzlich seinen Schwanz an ihrem Eingang und bevor sie protestieren konnte, drang er bereits in sie ein.
"Siehst du, das ist es, was du wirklich willst", sagte er und begann, sie hart zu ficken. Emily wand sich unter ihm und versuchte, ihn wegzustoßen, aber es war zwecklos. Er war zu stark und sie zu schwach.
Schwer lag er auf ihr und stieß wieder und wieder in ihre Pussy, während er sich bemühte, seine Erregung zu zügeln. Er wollte es auskosten, wollte jeden Moment genießen, in dem er in ihr war.
"Du bist so geil, Emily", stöhnte er, während er tiefer und tiefer in sie eindrang. "Ich könnte ewig so weitermachen."
Er zwang sich, langsamer zu machen, wollte sich Zeit lassen, aber es war schwer. Ihr Körper fühlte sich so gut an, so warm und einladend. Er konnte spüren, wie sich der Höhepunkt in ihm aufbaute und er wusste, dass es nicht mehr lange dauern würde.
Er biss die Zähne zusammen und versuchte, sich zu beherrschen, aber es war zu spät. Mit einem letzten Stoß kam er tief in ihr und ergoss sich in ihr, während er lustvolle Laute von sich gab. Danach blieb er schwer atmend auf ihr liegen, während Emily unter ihm lag und schluchzte.
Was dann kam war fast Routine: er griff nach einem der Seile, welche er zum Fesseln mitgebracht hatte und zog es fest um ihren Hals. Fester und fester, Emily zuckte mehrmals, ihre Augen verdrehten sich und dann wurde es still. Er stand auf und blickte sie noch einmal an. Was war nur aus ihm geworden? Ein kurzer Moment der Selbstzweifel nagte an ihm. Ja er hatte es genossen Sophie zu ficken, aber das war spontan, nicht geplant und ihren Tod hatte er bereut. Doch Emily? Ihre Vergewaltigung hatte er geplant, mehrmals Fotos und Videos gemacht, sie mehrfach gefickt und es zu keinem Zeitpunkt bereut. Und das, was danach passierte war einfach das notwendige Übel, so zumindest empfand er es. War er bereits abgestumpft? Er seufzte kurz, denn wieder hatte er ein Opfer schon nach kurzer Zeit wieder verloren.
Er begann anschließend wieder mit aller Sorgfalt die Spuren zu beseitigen, bevor er sein Auto holte und Emily so wie schon Sophie in eine grüne Plane und ein weißes Laken hüllte, doch er konnte sie nicht am gleichen Ort ablegen. Er hatte einen viel perfideren Plan gefasst: Wenn man Oppenfeld gen Süden verließ, kam man zu einer Scheune am Waldrand und diese gehörte zufällig wem? Genau, den Dreesens. Ganz in der Nähe platzierte er Emilys Leiche. Es war ein Spiel mit dem Feuer, jetzt wo die Polizei alles absuchte, doch es gelang ihm unentdeckt zu bleiben. Doch ein letztes Indiz brauchte es noch. Ganz nah bei der Scheune platzierte er den Ballgag, den Emily getragen hatte und an dem noch ihr Speichel hing und somit ihre DANN nachzuweisen war.
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Schattenspiel
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Re: Schattenspiel
Sehr gelungen, mir hat gefallen dass man zwar einen Täter gefunden hat, aber eben nicht den den man gesucht hat.
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Re: Schattenspiel
Man fühlt sich wirklich etwas, wie in einem Tatort und die Kommissarin passt da auch gut rein. Ich mag deine Bilder echt, die sind immer passend zur Story und vor allem geschmackvoll. Also ich bin noch nicht ganz fertig, aber ich glaube das wird die nächste Geschichte, die ich recht schnell lesen werde.
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Re: Schattenspiel
Kompliment zu dieser tollen Geschichte! Mir gefallen die verschiedenen Perspektiven, so erfährt man viel über die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen. Sehr reizvoll finde ich es, als Leser mitraten zu können, wer der Täter ist. Du bringst immer wieder neue Hinweise, neue Spuren, auch mal einen neuen Verdächtigen und jetzt sogar ein bisher unbekanntes Opfer. Das hält die Spannung hoch und gefällt mir sehr. Ich freue mich auf die Fortsetzung!
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Re: Schattenspiel
Ja ich dachte die falsche Spur, die dann zufällig doch ein Fahndungserfolg ist, passt. So lagen sie nicht komplett falsch.Shocker wrote: Tue May 06, 2025 2:34 pm Sehr gelungen, mir hat gefallen dass man zwar einen Täter gefunden hat, aber eben nicht den den man gesucht hat.
Für dich ist immer noch Bertram der Hauptverdächtige oder?
DankeschönInterception wrote: Wed May 07, 2025 6:53 pm Man fühlt sich wirklich etwas, wie in einem Tatort und die Kommissarin passt da auch gut rein. Ich mag deine Bilder echt, die sind immer passend zur Story und vor allem geschmackvoll. Also ich bin noch nicht ganz fertig, aber ich glaube das wird die nächste Geschichte, die ich recht schnell lesen werde.

DankeschönMister X wrote: Wed May 07, 2025 8:36 pm Kompliment zu dieser tollen Geschichte! Mir gefallen die verschiedenen Perspektiven, so erfährt man viel über die Gedanken und Gefühle der einzelnen Personen. Sehr reizvoll finde ich es, als Leser mitraten zu können, wer der Täter ist. Du bringst immer wieder neue Hinweise, neue Spuren, auch mal einen neuen Verdächtigen und jetzt sogar ein bisher unbekanntes Opfer. Das hält die Spannung hoch und gefällt mir sehr. Ich freue mich auf die Fortsetzung!

Was denkst du denn aktuell wer der Täter ist?
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Re: Schattenspiel
@LaLia ich hatte keinen weiteren Grund meinen Verdacht zu ändern. Wie ich bereits vorher schrieb, Dreese war ein bisschen zu passend.
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Re: Schattenspiel
9. Teil - Marias Zweifel
„Frau Martens, wir haben die vermisste Emily Völz gefunden.“
Die Worte trafen Maria wie ein Faustschlag in den Magen. Ein unheilvolles Dejavu. Der gleiche Ablauf, der gleiche Albtraum, der sich in düsterer Konsequenz wiederholte. Ein Teufelskreis, aus dem sie nicht mehr zu entkommen schien. Sie hatte kaum geschlafen, die Ereignisse der letzten Tage hingen wie ein bleierner Nebel über ihr, doch jetzt war sie hier — an einem neuen Tatort. Die Absperrungen waren bereits errichtet, Blaulichter zuckten in der dämmerigen Morgendämmerung über die Felder. Sanitäter, Spurensicherung, Kollegen in dunklen Jacken — das alles kannte sie inzwischen zu gut. Und wieder das gleiche Bild: ein weißes Laken, eine reglose Gestalt, sorgsam aufgebahrt.
Emily. Gewaschen. In ein weißes Laken gehüllt. In den Händen eine einzelne, royalblaue Rose. Wie damals bei Sophie.
Maria ballte die Hände zu Fäusten. „Verdammte Scheiße…“, flüsterte sie. Das Rauschen des eigenen Blutes in den Ohren übertönte fast die Stimmen der Kollegen. Hauptkommissar Preuß trat zu ihr, seine Miene ausdruckslos, doch die Anspannung in seinem Blick war unverkennbar.
„Serientäter“, murmelte er. „Das ist eindeutig.“
Maria nickte stumm. Alles deutete darauf hin. Die Zeitfolge war perfide. Die Parallelen zu Sophies Tod schockierend. Doch war es Dreesen? War er wirklich der Täter — oder hatten sie einen falschen Mann in U-Haft?
Der Tatort war nur unweit der alten Scheune, die Dreesen regelmäßig nutzte. Und die Indizienkette schien sich zu schließen: ein Ballgag, den die Spurensicherung am Fundort entdeckte, trug Emilys DNA-Spuren. Ein weiteres belastendes Detail in der düsteren Chronik dieser Verbrechen. Die Staatsanwaltschaft hatte nicht lange gezögert und Untersuchungshaft gegen Malte Dreesen verhängt.
Doch er stritt alles ab. Er räumte ein, Nikola festgehalten und vergewaltigt zu haben. Keine Rechtfertigung, keine Reue. Aber Sophie? Emily? Nichts. Kein Geständnis, keine Erklärung. Er beteuerte, mit deren Verschwinden nichts zu tun zu haben.
Maria konnte ihn nur schwer einschätzen. War er ein geschickter Lügner? Ein kalkulierender Sadist, der wusste, wann er besser schwieg? Oder ein armer Teufel, der nur zum Teil ein Monster war — während der wahre Mörder noch frei herumlief?
Der Rechtsmediziner würde den Todeszeitpunkt bestimmen müssen. Und dann würden sie sehen, ob Dreesen es gewesen sein konnte. Denn falls Emily gestorben war, während Dreesen bereits in Gewahrsam war —würde das den ganzen Fall in einen noch viel düstereren Abgrund reißen.
Maria trat näher an die Leiche heran. Der Wind spielte mit den Halmen, das blasse Morgenlicht legte sich gespenstisch über die Szenerie.
„Ich schwör’s dir, Emily“, flüsterte sie. „Egal, wer das war… ich finde ihn.“
Markus trat neben sie. „Wenn’s nicht Dreesen war… haben wir ein echtes Problem.“
Dreesen leugnete auch in den folgenden Tagen bei jeder einzelnen Befragung vehement, etwas mit den Morden an Sophie oder Emily zu tun zu haben. Er blieb bei seiner Aussage, Nikola entführt und vergewaltigt zu haben, mehr aber nicht. Die Verhöre waren zäh, von Widersprüchen keine Spur — nur Sturheit und Abwehr. Hauptkommissar Markus Preuß glaubte dennoch, den Richtigen zu haben. Die Umstände sprachen für sich.
Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde noch einmal alles genau untersucht. Der Hof von Dreesens Eltern, die angrenzenden Felder, die versteckte Kammer — jede Scheune, jeder Schuppen, jeder Winkel. Nichts. Keine Spur, kein Hinweis auf Sophie oder Emily.
Auch das Haus, in dem Emily mit ihren Eltern gelebt hatte, wurde kriminaltechnisch erneut unter die Lupe genommen. Es war wie verhext. Fast keine Spuren. Aber dann war da der arme, tote Hund der Familie. Vergiftet. Ein kleiner, fast unsichtbarer Einbruchsschaden an der Hintertür, kaum mehr als ein feiner Kratzer im Lack. Und der fehlende Haustürschlüssel. Niemand hatte ihn finden können. Es gab keine plausible Erklärung — außer der, dass Emily in ihrem eigenen Zuhause überfallen worden war.
Nur eine Frage blieb: Wann war es geschehen?
Zunächst hatte die Rechtsmedizin den Todeszeitpunkt auf den Nachmittag gelegt. Eine Uhrzeit, zu der Dreesen bereits im Polizeigewahrsam war. Es hätte ihn entlastet. Doch dann stieß die Pathologin auf merkwürdige Auffälligkeiten.
„Aufgrund möglicher thermischer Beeinflussung ist der Todeszeitpunkt nicht genau festzulegen“, hieß es im Bericht. „Die Hinweise lassen vermuten, dass der Tod bereits am Morgen eintrat, die Leiche dann aber so manipuliert wurde, dass der Todeszeitpunkt zunächst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt wurde.“
Für Hauptkommissar Preuß war die Sache klar. Dreesen war der Täter. Er hatte die Tat begangen und jemand anderes hatte später die Leiche fortgeschafft, um ihn zu schützen — oder um eigene Spuren zu verwischen. Für den Staatsanwalt reichte es allemal, um Anklage zu erheben. Die Vorstrafen, die belastenden Indizien, seine Flucht, das Teilgeständnis im Fall Nikola: all das zusammen würde locker für eine Verurteilung reichen.
Nur Maria blieb skeptisch. Etwas passte nicht. Es fühlte sich zu glatt, zu logisch an — fast so, als wäre der Fall jemandem in die Hände gespielt worden. Während in der Zentrale bereits der vermeintliche Durchbruch gefeiert wurde und die Kollegen mit Sekt anstießen, saß Maria allein am Schreibtisch. Sie konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass sie etwas übersehen hatten.
Noch einmal griff sie zu den Akten. Sie las jeden Bericht, jede Zeugenaussage, jede kriminaltechnische Auswertung. Ihr Blick blieb an einem Detail hängen:
„Die Plane, die im Fall Emily gefunden wurde, war identisch mit jener aus dem Fall Sophie. 3 x 4 Meter groß, grün und…“
Maria blätterte weiter. Wer hatte diese Planen? Gab es jemanden, der Zugriff darauf hatte? Sie überflog die nächsten Seiten, stieß auf die Materialanalyse. „…am rechten Rand der Plane konnten Rückstände eines Klebstoffes nachgewiesen werden.“ Ein dünnes, unscheinbares Detail, das niemand beachtet hatte. Kleber.
Maria griff sofort zum Telefon und wählte die Nummer der Forensik. Als man sich meldete, sagte sie knapp:
„Martens hier. Ich brauche die genaue Zusammensetzung dieses Klebstoffs von der Plane.“
Kurzes Blättern, dann die Antwort:
„Acrylnitril-Butadien, Polyisopren und Styrol-Butadien-Kautschuk.“
Maria wiederholte die Stoffe leise vor sich, tippte sie parallel bei Google ein. Sekunden später starrte sie auf das Suchergebnis.
Reifenreparatur-Kleber.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Genau so ein Kleber, wie er in jeder Kfz-Werkstatt verwendet wurde. Und sie wusste sofort, wer eine eigene kleine Werkstatt betrieb. Frank Bertram.
Er war nie wirklich ins Visier geraten, auch wenn er sich anfangs merkwürdig benahm. Aber er war immer da gewesen. Leise, unauffällig — einer, der wusste, wie man Spuren verschwinden ließ.
Maria spürte, wie sich die Kälte in ihrem Nacken ausbreitete.
Vielleicht war der wahre Täter noch auf freiem Fuß.
In der Zwischenzeit hatte sich das kleine Dorf Hegelsdorf tatsächlich wieder ein wenig beruhigt. Die größte Angst war verflogen, der vermeintliche Täter saß in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren eingeleitet — die Leute konnten wieder durchatmen. Und das kam zur rechten Zeit, denn an diesem Wochenende stand in Wellenbrück das alljährliche Schützenfest an.
Ein Ereignis, auf das die ganze Region jedes Jahr hinfieberte. Nicht nur die Schützenvereine waren eingeladen, sondern auch die freiwilligen Feuerwehren, Fußballvereine und Dorfgemeinschaften. Praktisch alle Dörfer rundum waren wie leergefegt, denn jeder wollte auf den Festplatz nach Wellenbrück.
Tagsüber drehten sich die Fahrgeschäfte, der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwürsten hing in der Luft, während Kinder lachend auf dem Autoscooter um die Wette fuhren. Am Abend aber schlug die Stunde der Erwachsenen. Bierstände, deftiges Essen und eine Bühne mit Live-Musik lockten die Jüngeren und Junggebliebenen. Es wurde gefeiert, als wäre die Welt wieder in Ordnung.
Zu den Feiernden gehörten auch Timo Bohl, Sven Bünning und Frank Bertram. Irgendwann am späten Abend fanden sie sich gemeinsam am Bierstand ein, die Stimmung schon ziemlich locker.
Bohl war wie immer. Er hatte den ganzen Abend damit verbracht, sich an die jungen Frauen heranzumachen — mal charmant, mal plump, aber bisher ohne Erfolg. Der ein oder andere Korb hatte ihm sichtbar zugesetzt, und so versuchte er, sich seinen Frust mit dem nächsten Bier runterzuspülen.
Bertram hingegen kämpfte mit ganz anderen Sorgen. Seine Werkstatt lief schon länger schlecht, die Schulden wuchsen ihm über den Kopf, und in den letzten Wochen war es kaum besser geworden. Der Stress hatte ihn gezeichnet, dunkle Ringe unter den Augen, und er war froh, wenigstens an diesem Abend den Frust mit ein paar Pils betäuben zu können.
Bünning, der Dritte im Bunde, war eigentlich nur mitgekommen, weil die beiden anderen ihn überredet hatten. Er war nicht der Typ für große Feste, mochte den Trubel nicht, aber ein paar Bier im Kreis der Kumpels — das ließ er sich dann doch gefallen.
Natürlich kam auch bei ihnen das Thema Dreesen auf.
„Also ich sach’s euch…“, lallte Bohl und stützte sich schwer auf den Tresen. „Ich hab ja von Anfang an gesagt, dass der schräg is’. Aber irgendwie… ich weiß nich’, Leute… irgendwas is’ komisch an der Sache.“
„Jetzt fang du nicht auch noch an“, grummelte Bertram und kippte sein Glas. „Der sitzt drin, der kriegt seine Packung, und gut is’. Ich hab keinen Bock mehr auf die ganze Scheiße. Soll der verfaulen.“
„Jo, genau“, mischte sich Bünning ein, der zwar schon gut angetrunken war, aber noch einigermaßen klar reden konnte.
„Oder…“, Bertram warf einen Blick über seine Schulter, als wolle er sicherstellen, dass keiner mithörte. „Vielleicht war’s einer von den Bullen selbst. Wer weiß das schon? Die feiern sich da oben als Helden, und dabei…“
„Na komm“, unterbrach ihn Bünning und schob ihm ein neues Bier hin. „Hör auf mit sowas. Krieg ich Gänsehaut bei. Die haben den Fall gelöst, fertig.“
Aber das Misstrauen schwang spürbar mit in der Luft. Trotz Musik und Gelächter im Hintergrund. Trotz Bier und Lichterglanz.
Und keiner von ihnen ahnte, dass Maria Martens in dieser Minute in ihrem Büro am Tisch saß, mit dem Handy in der einen und der Akte in der anderen Hand — und gerade den nächsten Namen auf ihre Verdächtigenliste schrieb.
Frank Bertram.
„Muss mal eben pissen.“ Sagte er und ließ die beiden anderen am Bierstand zurück, als er sich zu den Toilettenwagen aufmachte, die am Rand des Festplatzes aufgebaut waren. Kurz dachte er an Malte Dreesen, der tatsächlich unschuldig im Gefängnis saß, doch innerlich grinste er. Er hatte zwei Frauen vergewaltigt und getötet und war damit durchgekommen.

„Verdammt was für ein geiler Arsch.“ Plötzlich waren seine Gedanken ganz wo anders als er diese fremde Frau erblickte. Lange blonde Haare, Tattoos, die ihre Arme zierten, doch das Beste war diese enge Lederjeans, die ihren Po so wunderbar betonte. Sie hatte gerade den Toilettenwagen verlassen, welcher für die Frauen gedacht war. Es war nicht schwer zu erkennen, dass sie schon sichtlich angetrunken war, als sie an ihm vorbei ging. Er überlegte kurz und merkte, wie das Verlangen, welches er eben noch verspürte durch ein anderes abgelöst wurde. Statt zum Toilettenwagen zu gehen, folgte er der Frau langsam und ruhig. Zurück zum Festplatz führte der Weg am Sportplatz entlang, wo einige Bäume Deckung boten. Das war seine Chance – er ergriff sie. Schnell hatte er seine Hand auf ihren Mund gelegt, so dass ihr Aufschrei verstummte, bevor er sie ins Gebüsch zerrte. „Halts Maul, sonst leistest du Sophie und Emily bald Gesellschaft.“ Zischte er drohend, als er versuchte ihre Hose zu öffnen. Sie wehrte sich, schlug mit den Händen um sich, trat nach ihm, doch er war zu stark und sie hatte zu viel getrunken. Nur kurz konnte sie sich etwas befreien, bevor er sie erneut zu Boden gerissen hatte.
Zwar gelang es ihr jetzt zu schreien, doch die Musik vom Schützenfest war so laut, dass sie niemand hörte. Sie flehte ihn an, als es ihm jetzt gelang die enge Hose bis zu den Knien nach unten zu ziehen. Als er sich schnaufend auf sie warf, schien sie aufzugeben und wimmerte nur noch. Nochmals schrie sie auf, als er ihr Höschen zur Seite geschoben hatte und ihre Beine spreizte.
Er hatte sich zwischen ihre Beine gedrückt und begann, in sie einzudringen. Doch er merkte schnell, dass es nicht so einfach sein würde. Sie war trocken und er musste fest pressen, um in sie zu gelangen. Es fühlte sich unangenehm an.
"Scheiße, du bist ja total trocken", fluchte er und hielt inne, um sich zurückzuziehen.
Sie sah ihre Chance und versuchte, in dem Moment, als er kurz von ihr abgelassen hatte, zu fliehen. Sie sprang auf, zog ihre Hose hoch und wollte loslaufen. Doch er war schnell und hatte sie schon fast erreicht.
Er griff nach ihr und erwischte sie gerade noch am Bein. Sie stolperte und fiel zu Boden, während er sich auf sie stürzte und sie wieder zu fassen bekam.
"Lass mich los, du Arschloch!", schrie sie und trat nach ihm, doch er war zu stark.
Er zog sie zurück. "Du bleibst schön hier, Schlampe. Du gehörst mir", sagte er und grinste sie lüstern an.
Sie lag da — keuchend, hilflos, jeder Muskel in ihrem Körper brannte, während ihr Herz wie ein wildgewordenes Tier gegen ihren Brustkorb trommelte. Über ihr beugte er sich, dieses gemeine Grinsen im Gesicht, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Seine Augen glänzten im schwachen Licht, gierig und kalt. Verdammt, ich darf nicht hier enden… dachte sie panisch. Doch irgendwo in ihr flackerte noch ein letzter Funke Widerstand. Jetzt oder nie. Mit einem verzweifelten Aufbäumen riss sie ihre Beine an, stieß ihn zur Seite und wälzte sich unter seinem Griff hervor. Ihre Hände schrammten über das feuchte Gras und schmutzige Kiesel, als sie stolpernd zwischen die Bäume rannte, ihr Atem stoßweise, ein heiseres „Hilfeeee!“ entrang sich ihrer Kehle — so laut sie nur konnte. Ihr Schrei durchschnitt die Stille der Nacht, hallte über den verlassenen Sportplatz. In der Ferne — da war wirklich eine Gruppe Leute, schemenhafte Gestalten, Lachen, Stimmen.
Sie müssen mich hören. Bitte… bitte…
Doch noch ehe Hoffnung in ihr aufkeimen konnte, hörte sie das Rascheln hinter sich. Er war wieder da. Das Knacken von Ästen, das Scharren seiner Schritte. Sie spürte seine Hand nach ihr greifen, spürte fast seine Finger an ihrem Rücken, doch sie machte einen hastigen Satz zur Seite, verlor das Gleichgewicht — nein, nein! — und stolperte über eine Wurzel.
In diesem Moment schien alles in Zeitlupe zu verlaufen. Der kalte Luftzug an ihrem Gesicht. Das fahle Licht des Mondes, das die alte Stehtribüne nur schemenhaft beleuchtete. Und dann der Aufprall — ihr Hinterkopf schlug hart auf die grobe Kante einer der Stufen. Ein scharfer, stechender Schmerz explodierte in ihrem Schädel, bevor Dunkelheit sie fest einhüllte.
Er blieb abrupt stehen, starrte auf sie hinab. Scheiße. Was, wenn sie tot ist? Der dumpfe Aufprall hatte sich unheilvoll angehört. Drüben am anderen Ende des Platzes wandten sich jetzt die Gestalten zu ihm. Verdammt…
„Fuck…“ zischte er und trat einen Schritt zurück. Die Stimmen wurden lauter, jemand rief irgendwas. In der Dunkelheit hier war er fast unsichtbar, doch lange konnte er sich nicht mehr halten. Noch ein Blick auf sie, wie sie reglos da lag, der Blutstreifen an ihrer Schläfe, ihr Gesicht bleich und fahl.
Keine Zeit. Raus hier. Er wirbelte herum, zwängte sich durch das Gestrüpp, Zweige rissen an seiner Jacke, schlugen ihm ins Gesicht. Sein Atem ging flach, panisch. Weiter, weiter, immer nur weg. Das Rufen der Leute wurde leiser, doch die Bilder würden ihn verfolgen.
„Frau Martens, wir haben die vermisste Emily Völz gefunden.“
Die Worte trafen Maria wie ein Faustschlag in den Magen. Ein unheilvolles Dejavu. Der gleiche Ablauf, der gleiche Albtraum, der sich in düsterer Konsequenz wiederholte. Ein Teufelskreis, aus dem sie nicht mehr zu entkommen schien. Sie hatte kaum geschlafen, die Ereignisse der letzten Tage hingen wie ein bleierner Nebel über ihr, doch jetzt war sie hier — an einem neuen Tatort. Die Absperrungen waren bereits errichtet, Blaulichter zuckten in der dämmerigen Morgendämmerung über die Felder. Sanitäter, Spurensicherung, Kollegen in dunklen Jacken — das alles kannte sie inzwischen zu gut. Und wieder das gleiche Bild: ein weißes Laken, eine reglose Gestalt, sorgsam aufgebahrt.
Emily. Gewaschen. In ein weißes Laken gehüllt. In den Händen eine einzelne, royalblaue Rose. Wie damals bei Sophie.
Maria ballte die Hände zu Fäusten. „Verdammte Scheiße…“, flüsterte sie. Das Rauschen des eigenen Blutes in den Ohren übertönte fast die Stimmen der Kollegen. Hauptkommissar Preuß trat zu ihr, seine Miene ausdruckslos, doch die Anspannung in seinem Blick war unverkennbar.
„Serientäter“, murmelte er. „Das ist eindeutig.“
Maria nickte stumm. Alles deutete darauf hin. Die Zeitfolge war perfide. Die Parallelen zu Sophies Tod schockierend. Doch war es Dreesen? War er wirklich der Täter — oder hatten sie einen falschen Mann in U-Haft?
Der Tatort war nur unweit der alten Scheune, die Dreesen regelmäßig nutzte. Und die Indizienkette schien sich zu schließen: ein Ballgag, den die Spurensicherung am Fundort entdeckte, trug Emilys DNA-Spuren. Ein weiteres belastendes Detail in der düsteren Chronik dieser Verbrechen. Die Staatsanwaltschaft hatte nicht lange gezögert und Untersuchungshaft gegen Malte Dreesen verhängt.
Doch er stritt alles ab. Er räumte ein, Nikola festgehalten und vergewaltigt zu haben. Keine Rechtfertigung, keine Reue. Aber Sophie? Emily? Nichts. Kein Geständnis, keine Erklärung. Er beteuerte, mit deren Verschwinden nichts zu tun zu haben.
Maria konnte ihn nur schwer einschätzen. War er ein geschickter Lügner? Ein kalkulierender Sadist, der wusste, wann er besser schwieg? Oder ein armer Teufel, der nur zum Teil ein Monster war — während der wahre Mörder noch frei herumlief?
Der Rechtsmediziner würde den Todeszeitpunkt bestimmen müssen. Und dann würden sie sehen, ob Dreesen es gewesen sein konnte. Denn falls Emily gestorben war, während Dreesen bereits in Gewahrsam war —würde das den ganzen Fall in einen noch viel düstereren Abgrund reißen.
Maria trat näher an die Leiche heran. Der Wind spielte mit den Halmen, das blasse Morgenlicht legte sich gespenstisch über die Szenerie.
„Ich schwör’s dir, Emily“, flüsterte sie. „Egal, wer das war… ich finde ihn.“
Markus trat neben sie. „Wenn’s nicht Dreesen war… haben wir ein echtes Problem.“
Dreesen leugnete auch in den folgenden Tagen bei jeder einzelnen Befragung vehement, etwas mit den Morden an Sophie oder Emily zu tun zu haben. Er blieb bei seiner Aussage, Nikola entführt und vergewaltigt zu haben, mehr aber nicht. Die Verhöre waren zäh, von Widersprüchen keine Spur — nur Sturheit und Abwehr. Hauptkommissar Markus Preuß glaubte dennoch, den Richtigen zu haben. Die Umstände sprachen für sich.
Um auf Nummer sicher zu gehen, wurde noch einmal alles genau untersucht. Der Hof von Dreesens Eltern, die angrenzenden Felder, die versteckte Kammer — jede Scheune, jeder Schuppen, jeder Winkel. Nichts. Keine Spur, kein Hinweis auf Sophie oder Emily.
Auch das Haus, in dem Emily mit ihren Eltern gelebt hatte, wurde kriminaltechnisch erneut unter die Lupe genommen. Es war wie verhext. Fast keine Spuren. Aber dann war da der arme, tote Hund der Familie. Vergiftet. Ein kleiner, fast unsichtbarer Einbruchsschaden an der Hintertür, kaum mehr als ein feiner Kratzer im Lack. Und der fehlende Haustürschlüssel. Niemand hatte ihn finden können. Es gab keine plausible Erklärung — außer der, dass Emily in ihrem eigenen Zuhause überfallen worden war.
Nur eine Frage blieb: Wann war es geschehen?
Zunächst hatte die Rechtsmedizin den Todeszeitpunkt auf den Nachmittag gelegt. Eine Uhrzeit, zu der Dreesen bereits im Polizeigewahrsam war. Es hätte ihn entlastet. Doch dann stieß die Pathologin auf merkwürdige Auffälligkeiten.
„Aufgrund möglicher thermischer Beeinflussung ist der Todeszeitpunkt nicht genau festzulegen“, hieß es im Bericht. „Die Hinweise lassen vermuten, dass der Tod bereits am Morgen eintrat, die Leiche dann aber so manipuliert wurde, dass der Todeszeitpunkt zunächst zu einem späteren Zeitpunkt festgelegt wurde.“
Für Hauptkommissar Preuß war die Sache klar. Dreesen war der Täter. Er hatte die Tat begangen und jemand anderes hatte später die Leiche fortgeschafft, um ihn zu schützen — oder um eigene Spuren zu verwischen. Für den Staatsanwalt reichte es allemal, um Anklage zu erheben. Die Vorstrafen, die belastenden Indizien, seine Flucht, das Teilgeständnis im Fall Nikola: all das zusammen würde locker für eine Verurteilung reichen.
Nur Maria blieb skeptisch. Etwas passte nicht. Es fühlte sich zu glatt, zu logisch an — fast so, als wäre der Fall jemandem in die Hände gespielt worden. Während in der Zentrale bereits der vermeintliche Durchbruch gefeiert wurde und die Kollegen mit Sekt anstießen, saß Maria allein am Schreibtisch. Sie konnte den Gedanken nicht abschütteln, dass sie etwas übersehen hatten.
Noch einmal griff sie zu den Akten. Sie las jeden Bericht, jede Zeugenaussage, jede kriminaltechnische Auswertung. Ihr Blick blieb an einem Detail hängen:
„Die Plane, die im Fall Emily gefunden wurde, war identisch mit jener aus dem Fall Sophie. 3 x 4 Meter groß, grün und…“
Maria blätterte weiter. Wer hatte diese Planen? Gab es jemanden, der Zugriff darauf hatte? Sie überflog die nächsten Seiten, stieß auf die Materialanalyse. „…am rechten Rand der Plane konnten Rückstände eines Klebstoffes nachgewiesen werden.“ Ein dünnes, unscheinbares Detail, das niemand beachtet hatte. Kleber.
Maria griff sofort zum Telefon und wählte die Nummer der Forensik. Als man sich meldete, sagte sie knapp:
„Martens hier. Ich brauche die genaue Zusammensetzung dieses Klebstoffs von der Plane.“
Kurzes Blättern, dann die Antwort:
„Acrylnitril-Butadien, Polyisopren und Styrol-Butadien-Kautschuk.“
Maria wiederholte die Stoffe leise vor sich, tippte sie parallel bei Google ein. Sekunden später starrte sie auf das Suchergebnis.
Reifenreparatur-Kleber.
Ihr Herzschlag beschleunigte sich. Genau so ein Kleber, wie er in jeder Kfz-Werkstatt verwendet wurde. Und sie wusste sofort, wer eine eigene kleine Werkstatt betrieb. Frank Bertram.
Er war nie wirklich ins Visier geraten, auch wenn er sich anfangs merkwürdig benahm. Aber er war immer da gewesen. Leise, unauffällig — einer, der wusste, wie man Spuren verschwinden ließ.
Maria spürte, wie sich die Kälte in ihrem Nacken ausbreitete.
Vielleicht war der wahre Täter noch auf freiem Fuß.
In der Zwischenzeit hatte sich das kleine Dorf Hegelsdorf tatsächlich wieder ein wenig beruhigt. Die größte Angst war verflogen, der vermeintliche Täter saß in Untersuchungshaft, die Staatsanwaltschaft hatte das Verfahren eingeleitet — die Leute konnten wieder durchatmen. Und das kam zur rechten Zeit, denn an diesem Wochenende stand in Wellenbrück das alljährliche Schützenfest an.
Ein Ereignis, auf das die ganze Region jedes Jahr hinfieberte. Nicht nur die Schützenvereine waren eingeladen, sondern auch die freiwilligen Feuerwehren, Fußballvereine und Dorfgemeinschaften. Praktisch alle Dörfer rundum waren wie leergefegt, denn jeder wollte auf den Festplatz nach Wellenbrück.
Tagsüber drehten sich die Fahrgeschäfte, der Duft von gebrannten Mandeln und Bratwürsten hing in der Luft, während Kinder lachend auf dem Autoscooter um die Wette fuhren. Am Abend aber schlug die Stunde der Erwachsenen. Bierstände, deftiges Essen und eine Bühne mit Live-Musik lockten die Jüngeren und Junggebliebenen. Es wurde gefeiert, als wäre die Welt wieder in Ordnung.
Zu den Feiernden gehörten auch Timo Bohl, Sven Bünning und Frank Bertram. Irgendwann am späten Abend fanden sie sich gemeinsam am Bierstand ein, die Stimmung schon ziemlich locker.
Bohl war wie immer. Er hatte den ganzen Abend damit verbracht, sich an die jungen Frauen heranzumachen — mal charmant, mal plump, aber bisher ohne Erfolg. Der ein oder andere Korb hatte ihm sichtbar zugesetzt, und so versuchte er, sich seinen Frust mit dem nächsten Bier runterzuspülen.
Bertram hingegen kämpfte mit ganz anderen Sorgen. Seine Werkstatt lief schon länger schlecht, die Schulden wuchsen ihm über den Kopf, und in den letzten Wochen war es kaum besser geworden. Der Stress hatte ihn gezeichnet, dunkle Ringe unter den Augen, und er war froh, wenigstens an diesem Abend den Frust mit ein paar Pils betäuben zu können.
Bünning, der Dritte im Bunde, war eigentlich nur mitgekommen, weil die beiden anderen ihn überredet hatten. Er war nicht der Typ für große Feste, mochte den Trubel nicht, aber ein paar Bier im Kreis der Kumpels — das ließ er sich dann doch gefallen.
Natürlich kam auch bei ihnen das Thema Dreesen auf.
„Also ich sach’s euch…“, lallte Bohl und stützte sich schwer auf den Tresen. „Ich hab ja von Anfang an gesagt, dass der schräg is’. Aber irgendwie… ich weiß nich’, Leute… irgendwas is’ komisch an der Sache.“
„Jetzt fang du nicht auch noch an“, grummelte Bertram und kippte sein Glas. „Der sitzt drin, der kriegt seine Packung, und gut is’. Ich hab keinen Bock mehr auf die ganze Scheiße. Soll der verfaulen.“
„Jo, genau“, mischte sich Bünning ein, der zwar schon gut angetrunken war, aber noch einigermaßen klar reden konnte.
„Oder…“, Bertram warf einen Blick über seine Schulter, als wolle er sicherstellen, dass keiner mithörte. „Vielleicht war’s einer von den Bullen selbst. Wer weiß das schon? Die feiern sich da oben als Helden, und dabei…“
„Na komm“, unterbrach ihn Bünning und schob ihm ein neues Bier hin. „Hör auf mit sowas. Krieg ich Gänsehaut bei. Die haben den Fall gelöst, fertig.“
Aber das Misstrauen schwang spürbar mit in der Luft. Trotz Musik und Gelächter im Hintergrund. Trotz Bier und Lichterglanz.
Und keiner von ihnen ahnte, dass Maria Martens in dieser Minute in ihrem Büro am Tisch saß, mit dem Handy in der einen und der Akte in der anderen Hand — und gerade den nächsten Namen auf ihre Verdächtigenliste schrieb.
Frank Bertram.
„Muss mal eben pissen.“ Sagte er und ließ die beiden anderen am Bierstand zurück, als er sich zu den Toilettenwagen aufmachte, die am Rand des Festplatzes aufgebaut waren. Kurz dachte er an Malte Dreesen, der tatsächlich unschuldig im Gefängnis saß, doch innerlich grinste er. Er hatte zwei Frauen vergewaltigt und getötet und war damit durchgekommen.

„Verdammt was für ein geiler Arsch.“ Plötzlich waren seine Gedanken ganz wo anders als er diese fremde Frau erblickte. Lange blonde Haare, Tattoos, die ihre Arme zierten, doch das Beste war diese enge Lederjeans, die ihren Po so wunderbar betonte. Sie hatte gerade den Toilettenwagen verlassen, welcher für die Frauen gedacht war. Es war nicht schwer zu erkennen, dass sie schon sichtlich angetrunken war, als sie an ihm vorbei ging. Er überlegte kurz und merkte, wie das Verlangen, welches er eben noch verspürte durch ein anderes abgelöst wurde. Statt zum Toilettenwagen zu gehen, folgte er der Frau langsam und ruhig. Zurück zum Festplatz führte der Weg am Sportplatz entlang, wo einige Bäume Deckung boten. Das war seine Chance – er ergriff sie. Schnell hatte er seine Hand auf ihren Mund gelegt, so dass ihr Aufschrei verstummte, bevor er sie ins Gebüsch zerrte. „Halts Maul, sonst leistest du Sophie und Emily bald Gesellschaft.“ Zischte er drohend, als er versuchte ihre Hose zu öffnen. Sie wehrte sich, schlug mit den Händen um sich, trat nach ihm, doch er war zu stark und sie hatte zu viel getrunken. Nur kurz konnte sie sich etwas befreien, bevor er sie erneut zu Boden gerissen hatte.
Zwar gelang es ihr jetzt zu schreien, doch die Musik vom Schützenfest war so laut, dass sie niemand hörte. Sie flehte ihn an, als es ihm jetzt gelang die enge Hose bis zu den Knien nach unten zu ziehen. Als er sich schnaufend auf sie warf, schien sie aufzugeben und wimmerte nur noch. Nochmals schrie sie auf, als er ihr Höschen zur Seite geschoben hatte und ihre Beine spreizte.
Er hatte sich zwischen ihre Beine gedrückt und begann, in sie einzudringen. Doch er merkte schnell, dass es nicht so einfach sein würde. Sie war trocken und er musste fest pressen, um in sie zu gelangen. Es fühlte sich unangenehm an.
"Scheiße, du bist ja total trocken", fluchte er und hielt inne, um sich zurückzuziehen.
Sie sah ihre Chance und versuchte, in dem Moment, als er kurz von ihr abgelassen hatte, zu fliehen. Sie sprang auf, zog ihre Hose hoch und wollte loslaufen. Doch er war schnell und hatte sie schon fast erreicht.
Er griff nach ihr und erwischte sie gerade noch am Bein. Sie stolperte und fiel zu Boden, während er sich auf sie stürzte und sie wieder zu fassen bekam.
"Lass mich los, du Arschloch!", schrie sie und trat nach ihm, doch er war zu stark.
Er zog sie zurück. "Du bleibst schön hier, Schlampe. Du gehörst mir", sagte er und grinste sie lüstern an.
Sie lag da — keuchend, hilflos, jeder Muskel in ihrem Körper brannte, während ihr Herz wie ein wildgewordenes Tier gegen ihren Brustkorb trommelte. Über ihr beugte er sich, dieses gemeine Grinsen im Gesicht, das ihr das Blut in den Adern gefrieren ließ. Seine Augen glänzten im schwachen Licht, gierig und kalt. Verdammt, ich darf nicht hier enden… dachte sie panisch. Doch irgendwo in ihr flackerte noch ein letzter Funke Widerstand. Jetzt oder nie. Mit einem verzweifelten Aufbäumen riss sie ihre Beine an, stieß ihn zur Seite und wälzte sich unter seinem Griff hervor. Ihre Hände schrammten über das feuchte Gras und schmutzige Kiesel, als sie stolpernd zwischen die Bäume rannte, ihr Atem stoßweise, ein heiseres „Hilfeeee!“ entrang sich ihrer Kehle — so laut sie nur konnte. Ihr Schrei durchschnitt die Stille der Nacht, hallte über den verlassenen Sportplatz. In der Ferne — da war wirklich eine Gruppe Leute, schemenhafte Gestalten, Lachen, Stimmen.
Sie müssen mich hören. Bitte… bitte…
Doch noch ehe Hoffnung in ihr aufkeimen konnte, hörte sie das Rascheln hinter sich. Er war wieder da. Das Knacken von Ästen, das Scharren seiner Schritte. Sie spürte seine Hand nach ihr greifen, spürte fast seine Finger an ihrem Rücken, doch sie machte einen hastigen Satz zur Seite, verlor das Gleichgewicht — nein, nein! — und stolperte über eine Wurzel.
In diesem Moment schien alles in Zeitlupe zu verlaufen. Der kalte Luftzug an ihrem Gesicht. Das fahle Licht des Mondes, das die alte Stehtribüne nur schemenhaft beleuchtete. Und dann der Aufprall — ihr Hinterkopf schlug hart auf die grobe Kante einer der Stufen. Ein scharfer, stechender Schmerz explodierte in ihrem Schädel, bevor Dunkelheit sie fest einhüllte.
Er blieb abrupt stehen, starrte auf sie hinab. Scheiße. Was, wenn sie tot ist? Der dumpfe Aufprall hatte sich unheilvoll angehört. Drüben am anderen Ende des Platzes wandten sich jetzt die Gestalten zu ihm. Verdammt…
„Fuck…“ zischte er und trat einen Schritt zurück. Die Stimmen wurden lauter, jemand rief irgendwas. In der Dunkelheit hier war er fast unsichtbar, doch lange konnte er sich nicht mehr halten. Noch ein Blick auf sie, wie sie reglos da lag, der Blutstreifen an ihrer Schläfe, ihr Gesicht bleich und fahl.
Keine Zeit. Raus hier. Er wirbelte herum, zwängte sich durch das Gestrüpp, Zweige rissen an seiner Jacke, schlugen ihm ins Gesicht. Sein Atem ging flach, panisch. Weiter, weiter, immer nur weg. Das Rufen der Leute wurde leiser, doch die Bilder würden ihn verfolgen.
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Re: Schattenspiel
Großartiger weiterer Teil, ich freue mich bereits auf das große Finale.
My collected stories can be found here Shocking, positively shocking
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Re: Schattenspiel
Der Krimi-Aspekt reizt mich sehr und ich bin gespannt, wer der Täter ist. Ich habe auf Frank Bertram getippt, bevor ich das achte Kapitel gelesen habe, weil der Täter mal irgendwas über Rost gedacht hat und das gut zu einem Kfz-Mechaniker passen würde. Nachdem ich von dem Klebstoff gelesen habe, habe ich mich zunächst bestätigt gesehen, im Moment zweifle ich aber wieder. Auf dem Land sind die Leute eher gewohnt, sich selbst zu helfen, da haben vielleicht auch Nicht-Mechaniker so einen Kleber. Und ich könnte mir vorstellen, dass es am Ende eine Überraschung gibt. Jedenfalls mag ich Deine Geschichten sehr. Sobald ich Zeit habe, werde ich "Im Netz des Fremden" weiterlesen.
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Re: Schattenspiel
Das Finale wird dieses Mal nicht so schnell gehen, wie bei Im netz des Fremden. Ich habe noch mindestens 6 TeileShocker wrote: Thu May 08, 2025 5:33 pm Großartiger weiterer Teil, ich freue mich bereits auf das große Finale.
Genau dieses zweifeln und raten wollte ich bezwecken. Hinweise habe ich ja glaub ich in mehrere Richtungen gestreut und ohne die Perspektive des Täters wäre es wohl sogar noch komplizierter möglich gewesen. Und lass dir ruhig Zeit, Im Netz des Fremden ist inzwischen beendet, also da besteht keine Gefahr nicht mehr mit zu kommen.Mister X wrote: Thu May 08, 2025 9:00 pm Der Krimi-Aspekt reizt mich sehr und ich bin gespannt, wer der Täter ist. Ich habe auf Frank Bertram getippt, bevor ich das achte Kapitel gelesen habe, weil der Täter mal irgendwas über Rost gedacht hat und das gut zu einem Kfz-Mechaniker passen würde. Nachdem ich von dem Klebstoff gelesen habe, habe ich mich zunächst bestätigt gesehen, im Moment zweifle ich aber wieder. Auf dem Land sind die Leute eher gewohnt, sich selbst zu helfen, da haben vielleicht auch Nicht-Mechaniker so einen Kleber. Und ich könnte mir vorstellen, dass es am Ende eine Überraschung gibt. Jedenfalls mag ich Deine Geschichten sehr. Sobald ich Zeit habe, werde ich "Im Netz des Fremden" weiterlesen.